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EBay: Ärger mit Versandkosten

Von WZ Online

Wirtschaft

Beim Preisvergleich auf eBay sollten Käufer stets auch die Versandkosten einberechnen. Diese klaffen weit auseinander, wie ein Vergleich von hundert Händlern gezeigt hat.


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Die Stichprobe der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen umfasste 100 Produkte der Kategorie Sofort & neu: 25 Speicherkarten für Digitalkameras mit jeweils 1 GB Kapazität (Gewicht unverpackt unter 10 g) sowie 25 In-Ohr-Kopfhörer (Gewicht unverpackt unter 50 g), zudem 25 Kaffeemaschinen (Gewicht mit Verpackung unter 10 kg) sowie 25 LCD-Fernseher mit einer Diagonale von 32 Zoll (Gewicht mit Verpackung rund 25 kg).

Das Ergebnis zeigt, dass sich Preisrelationen durch die Versandkosten bisweilen umkehren. Die sperrigen Fernseher beispielsweise wurden von vier Shops gratis geliefert - im Gegensatz zu drei Konkurrenten, die für den Service mit rund 50 Euro happig zulangten. Der Durchschnittspreis lag insgesamt bei rund 26 Euro.

Zum Vergleich: Je nach Paketdienst kostet der Versand eines Fernsehers in dieser Gewichtsklasse zwischen 25,90 Euro (Versanddienst Hermes) bis 45,90 Euro beim Versanddienst iloxx-TransportXXL.

Für die Leichtgewichte im Test, also die Speicherkarten und Kopfhörer, kassierten die Händler im Schnitt dagegen rund 3,40 Euro. Sechs Mal hieß es dabei sogar: Versand frei. Teuer wurde es in 16 Fällen - bei Preisen zwischen rund fünf und sieben Euro. Wer allein aufs Porto schaut, stellt fest: Die Deutsche Post bietet die Warensendung (bis 500 g) für 1,65 Euro oder den Maxibrief (bis 1 kg) für 2,20 Euro an.

Die verhältnismäßig geringsten Unterschiede gab es bei den Kaffeemaschinen. Bei absoluten Kosten von 4,50 bis 9,95 Euro lag der durchschnittliche Versandpreis bei rund 7,20 Euro. Ein durchaus akzeptabler Wert. Denn Pakete bis 10 kg werden zwischen 6,30 Euro (Hermes) und 6,90 Euro (GLS, DHL) befördert.

Prozentuale Versandkosten sind verboten

Was eBay-Verkäufer ihren Kunden für den Transport berechnen dürfen, weiß Iwona Gromek von der Verbraucherzentrale NRW:

- die Portokosten inklusive eventueller Versandversicherungen,

- die Kosten für Verpackungsmaterial,

- zusätzlich dürfe "in angemessenen Rahmen" der Aufwand für die Verpackungsarbeit in Rechnung gestellt werden.

Verboten ist es, Verpackungs- und Versandkosten prozentual anhand des Verkaufspreises zu berechnen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass bei teuren Produkten ein Vielfaches des üblichen Versandpreises aufgeschlagen würde.

Verbraucherschützerin Gromek rät eBay-Kunden, vor dem Bieten stets einen Versandkostenrechner im Internet zu benutzen. Damit bekommt der Kunde einen schnellen Überblick über akzeptable Preise. Außerdem lohne es sich, bei eBay die Suchfunktion "Preis inkl. Versandkosten" zu verwenden. Schließlich können Versandkosten den Produktpreis bei weitem übertreffen. Das zeigt ein Beispiel aus der Kategorie Kopfhörer: Fünf Euro Verschickung bei einem Euro Kaufpreis.

Falls die Kosten für den Versand nach Österreich nicht angegeben werden, sollten potentielle Käufer auf alle Fälle nachfragen, um sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen.

Besondere Vorsicht walten lassen sollten eBay-Käufer, die gleich zwei oder mehr Produkte bei einem Shop bestellen. Bei zwei Händlern im Test nämlich passten scheinbar nicht mal zwei Mini-Speicherkarten in eine Warensendung oder Päckchen. Ungerührt forderte das dreiste Duo die doppelten Versandkosten. Da mag es trösten, dass Käufer derlei Kapriolen bei der detaillierten eBay-Bewertung des Verkäufers vermerken können. Händler die patzen, können hier mit einem statt fünf Sternen abgestraft werden.