![Eine Illustration einer Frau mit Kopftuch.](https://media.wienerzeitung.at/f/216981/2500x1875/a87666ab3f/wz_podcast_header_fatima_storer.jpg/m/384x288/filters:quality(50))
Den überraschenden Rücktritt des politischen Schwergewichts, Finanzlandesrats Ferdinand Eberle, der einst als natürlicher Nachfolger von Landeshauptmann Wendelin Weingartner galt, nützt Landeshauptmann Herwig van Staa nun dazu, die Landesregierung nach seinem Geschmack umzuorganisieren. Den Zeitpunkt hat ihm Eberle sozusagen als Danaer-Geschenk vorgegeben.
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Längerfristig gesehen, hat aber ein Handlungsbedarf nach einer Regierungsumbildung bestanden: Van Staa, der bei allen drei Bünden Mitglied ist, hat bei seiner Obmannwahl gegen den ÖAABler Günther Platter nur knapp gewonnen; sein Wahlsieg 2003 ist schlechter ausgefallen als erwartet, obwohl er doch eine Absolute holte und schließlich liegt die ÖVP derzeit in den Umfragen nicht besonders gut. So konnte SPÖ-Vorsitzender Alfred Gusenbauer verkünden, er erwarte langfristig von seiner Partei in Tirol Ähnliches wie in Salzburg und der Steiermark - nämlich einen Machtwechsel.
Weder Eberle noch Streiter waren van Staa-Gefolgsleute. Zuletzt hatte es handfeste Auseinandersetzungen zwischen Eberle und van Staa um die Verringerung der Güterwegeabgabe gegeben. Der Bauernbund, aus dem Eberle kommt, stellte sich auf die Seite van Staas. Insgesamt hat der Bauernbund in der Landesregierung wieder an Stärke gewonnen. Und sollten die Auguren Recht behalten, wird Anton Steixner, Tirols Bauernbundchef, der neuen Regierung angehören.
Obwohl er einer der größten Gegner einer Koalition mit der SPÖ war. Diese ist van Staa unnötig eingegangen, weil es für ihn leichter schien, sich mit der SPÖ zu einigen, als mit seinen Parteifreunden.