Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 7 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Der christliche Wert der Nächstenliebe bekommt dieses Jahr zu Weihnachten Unterstützung aus einer unerwarteten Ecke. Zusätzlich zum Weihnachtssegen des Papstes meldet sich diesmal auch die Wissenschaft zu Wort.
Wer sich um andere kümmert, lebt länger, vermelden Forscher der Uni Basel als Ergebnis ihrer jüngsten Studie. Gerade im Alter wirke sich Hilfsbereitschaft positiv auf die Lebenszeit aus. Mit den Enkelkindern spielen oder Mitmenschen emotionalen Beistand leisten - das kann mehrere Jahre zusätzliche Lebenszeit bringen. Garantie gibt es leider keine, Ausnahmen bestätigen auch diese Regel. Natürlich solle man, so die Wissenschafter, die Sorge um andere nicht als Patentrezept für ein längeres Leben verstehen. Auch hier gehe es um das richtige Maß. Zu viel Engagement - oder gar intensive Pflegearbeit - könne zu Stress führen und dieser wirke sich negativ auf die Gesundheit aus.
Als Grund für diesen Effekt vermuten die Forscher, dass Helfen auch das eigene psychische Wohlbefinden steigert. Nicht nur Misanthropen fühlen sich durch diese Erkenntnis darin bestätigt, Altruismus immer schon als eine gut verpackte Form des Egoismus entlarvt zu haben.
Absolut selbstlos scheint die sogenannte Uneigennützigkeit nun wohl wirklich nicht zu sein. Das überrascht jedoch nur wenig.
Diejenigen, die von der Nächstenliebe und der Fürsorge profitieren, hat es bisher kaum gestört, dass der oder die Helfende auch etwas davon hat. Ganz im Gegenteil. Und es gibt definitiv unangenehmere Erscheinungsformen des Egoismus. In diesem Sinne: Ein egoistisches Fest!