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Jedes Jahr am 27. Jänner versammelt sich die internationale Gemeinschaft zum Gedenken an den Holocaust und besinnt sich darauf, dass wir Obacht geben müssen. Es ist eine sehr wichtige jährliche Gedenkveranstaltung.
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Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau, dem größten und berüchtigtsten Vernichtungslager der Nationalsozialisten, erinnern wir uns an die Millionen von Juden, Kriegsgefangenen, politischen Dissidenten, Mitgliedern von Minderheiten wie Roma und Sinti, Homosexuellen und behinderten Menschen, die systematisch von den Nationalsozialisten und deren Sympathisanten ermordet wurden.
Dieses Jahr gedenken wir besonders der Frauen, die im Holocaust gelitten haben. Mütter, Töchter, Großmütter, Schwestern und Tanten, deren Leben sich unwiderruflich veränderte, die von ihren Familien getrennt wurden und deren Traditionen erschüttert wurden. Trotz der schrecklichen Akte der Diskriminierung, Entbehrung und Grausamkeit fanden sie immer wieder Wege, gegen ihre Verfolger anzukämpfen.
Sie schlossen sich der Widerstandsbewegung an, retteten die Gefährdeten, schmuggelten Essen in die Gettos und nahmen Opfer auf sich, um ihren Kindern das Leben zu retten. Ihr Mut begeistert noch heute. Lasst uns an diesem Holocaust-Gedenktag besonders diese Frauen und ihr Vermächtnis ehren. Und lasst uns versprechen, dass wir eine Welt schaffen werden, in der sich derartige Grausamkeiten nie mehr wiederholen.
Wir wissen alle, dass solch eine Zukunft noch kommen muss. Überall auf der Welt erleben Frauen und Mädchen noch immer Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung. Die Vereinten Nationen haben sich verpflichtet, ihre fundamentalen Menschenrechte zu fördern und zu schützen. Durch die Ermächtigung der Frauen ermächtigen wir die Gesellschaft.
Familien sollen niemals mehr Grausamkeiten wie jene während des Holocaust erdulden müssen. Nur wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir Genozide und ungestrafte Verbrechen verhindern. Indem wir die künftigen Generationen über diese schreckliche Episode unsere Geschichte aufklären, können wir dazu beitragen, die Menschenwürde für alle hochzuhalten.
Ban Ki-moon ist Generalsekretär der Vereinten Nationen.