Schneller Check im Internet verrät Herkunft und Art der Hühnerhaltung.
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Wien. Das Osterfest naht, und am Hof von Franz Karlhuber herrscht Hochbetrieb. Der Landwirt aus Oberösterreich ist Herr über 10.000 Legehennen. Bevor ihre Eier den Bauernhof verlassen, bekommen sie einen Zahlencode aufgestempelt. Der Konsument kann damit nachvollziehen, von welchem Betrieb das Ei stammt und welche Haltungsform angewendet wird - im Fall von Karlhuber ist es Bodenhaltung.
So geschieht es seit 2004 in allen Betrieben der heimischen Eierwirtschaft. Mittlerweile sind auch 90 Prozent aller in Österreich produzierten Eier in der Österreichischen Eierdatenbank erfasst, die es seit Neuestem mit dem Button "Was steht auf dem Ei?" auch Verbrauchern ermöglicht, einen schnellen Eier-Check durchzuführen. Martin Greßl von der AMA-Marketing spricht vom "gläsernen Ei".
Wie erkennt man Qualität und Herkunft gefärbter Eier, auf denen der Code nicht mehr zu lesen ist? Greßl: "Achten Sie auf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel auf der Verpackung. Betriebe, die es tragen, sind verpflichtet, auch alle gefärbten Eier in die Datenbank einzutragen."
Die Österreichische Eierdatenbank wird als Verein betrieben und wurde auf Wunsch der Eierproduzenten und -vermarkter von der AMA-Marketing GesmbH, der Gesellschaft für artgemäße Nutztierhaltung (GAN) und der Zentralen Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Geflügelwirtschaft (ZAG) gegründet. Die Datenbank soll Eierwarenströme vom Bauern über die Packstellen bis zum Handel nachvollziehbar machen. Eine falsche Deklaration werde dadurch wesentlich erschwert, heißt es. Gegen Betrügereien (Stichwort: Schummel-Eier) sei hingegen kein Kraut gewachsen.
Handlungsbedarf gibt es noch bei der Kennzeichnung von Eiern in verarbeiteten Produkten wie Teigwaren, Mehlspeisen oder Mayonnaise. "Dort können natürlich Billig-Eier aus dem Ausland zugekauft werden", moniert Karlhuber, der auch Obmann-Stellvertreter des Vereins der Östereichischen Frischeierzeuger ist. Käfighaltung ist in Österreich seit 1. 1. 2009, in der EU seit 1. 1.2012 verboten. Die EU kümmere sich aber zu wenig darum, dass das Verbot eingehalten wird.