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Eigenmarken sind auf dem Vormarsch

Von Regine Bohrn

Wirtschaft

Hersteller von Lebensmitteln sind in der Zwickmühle. | Wien. Die heimischen Lebensmittelhändler setzen immer mehr auf Eigenmarken. "Wenn man sich die letzten ein bis zwei Jahre anschaut, hat es einen gewaltigen Schub gegeben", sagt Michael Blass vom Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Er meint weiter: "Ich kann mir einen weiteren Boost vorstellen." Aktuell machen die Händler bereits mehr als ein Viertel des Umsatzes mit Eigenmarken.


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Markenartikler fürchten die Konkurrenz nicht

Dem Markenartikelverband (MAV) macht das Vorpreschen der Händler keine Angst. Eigenmarken seien eine interessante Herausforderung, so MAV-Präsident Günter Thumser. Die Lebensmittelhersteller beurteilen die Lage aber anders. Für sie sei es "sehr, sehr kritisch", so Blass. Einerseits müssten die Hersteller die Eigenmarken produzieren, um die Auslastung zu haben, aber andererseits "graben sie sich damit das Wasser ab".

Die Eigenmarken sind derzeit nicht das einzige Problem, das die Hersteller haben - auch die hohen Preise für Weizen, Kakao und Öle belasten sie. "Bei vielen Rohstoffen haben wir es mit historischen Haussen zu tun", erklärt Blass. Thumser betont, dass die Branche die Kostensteigerung "nicht mit sich allein ausmachen" könne. Die Weitergabe der gestiegenen Produktionskosten an den Handel ist laut Blass aber "extrem schwierig", denn "Eigenmarken, Aktionitis und Diskont blühen wie eh und je."

In einigen Fällen dürften sich Handel und Industrie aber einig sein: "Eine Reihe von Preiserhöhungen wird unumgänglich sein", sagte Rewe-Chef Frank Hensel kürzlich.