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Die Preise für Eigentums- und Mietwohnungen werden in den nächsten zwei Jahren steigen. Davon geht Michael Ehlmaier, Geschäftsführer der Constantia-Privatbank-Tochter CPB Immobilien aus. Die Preise für Büros schätzt er stabil ein.
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Da die öffentlichen Förderungen zurückgehen und die Grundstückspreise stark steigen, werden auch die Mieten innerhalb der nächsten zwei Jahre weiter nach oben schnellen.
Ehlmaier prognostiziert eine Mietensteigerung für Wohnungen von 5 bis 10%. Eigentum wird ebenfalls um 5% teurer. Am gefragtesten, so der CPB-Chef, sind derzeit Zwei-Zimmer-Wohnungen in guten Lagen. "Diese Größe ist für die Mieter gerade noch finanzierbar." Außerdem werde der Bedarf an Wohnungen weiter steigen. Dafür macht der Immobilien-Experte sowohl den Zuzug aus den Bundesländern und dem Ausland als auch den verstärkten Trend zu zwei Wohnsitzen verantwortlich. Vor allem junge Paare würden sich oftmals zwei Wohnungen in derselben Stadt leisten.
Auch die Tatsache, dass es in Hinkunft mehr ältere Menschen in Österreich geben wird, führt nicht zu einer Reduktion der Nachfrage. "Denn die Pensionisten wollen länger daheim bleiben, und die Jungen ziehen früher aus." Aufgrund dieser Tendenzen sieht Ehlmaier auch in der nahen Zukunft keine Entspannung am Wohnungsmarkt.
Ältere Büros unattraktiv
Anders ist die Entwicklung des Büromarktes. Da kommen gerade ältere Bauten, die vor den 80er Jahren errichtet wurden, stark unter Druck. Die Leerstandsrate liegt derzeit bei 6,5%, in dieser Bandbreite wird sie sich laut Ehlmaier auch in Zukunft bewegen. Denn die Ansprüche der Mieter sind hoch, sie wollen beste Standards. Werden diese nicht geboten, so stehen die Objekte leer, oder es werden niedrige Mieten - unter 7 Euro pro m² - gezahlt.
Für einen klassischen Neubau in guter Lage kann allerdings mehr verlangt werden. Die Durchschnittsmiete bewegt sich laut CPB-Büromarktbericht zwischen 12 und 15 Euro pro m².
"Bei den Höchstmieten hat die Innenstadt mit Spitzen von 21 Euro noch immer die Nase vorne," so der Makler. Stark zugelegt haben die Donau-City und der Wienerberg, wo mittlerweile Preise zwischen 12,5 und 18 Euro bezahlt werden. Günstiger sind Erdberg und die Brigittenau, in den neuen Büroachsen bekommen die Vermieter zwischen 9 und 14 Euro. Der Westen von Wien befindet sich mit 10 bis 13 Euro pro m² im mittleren Preissegment.
Kaum noch Großprojekte
Sowohl 2005 als auch 2006 sind laut Ehlmaier keine Großprojekte mehr geplant. "Das wird sich positiv auf den Büromarkt auswirken", freut er sich, da er hofft, dass dadurch die Mieten wieder steigen. Die Entwickler seien vorsichtig geworden, da auch die Flächen vieler spektakulärer Neubauten leer stehen. 2005 kommen weitere 210.000m² auf den Markt, die Neuvermietung wird in diesem Jahr 240.000m² ausmachen.
Dennoch werden in den nächsten zwei Jahren noch einige größere Bürobauten fertig. So errichtet die Constantia-Privatbank-Tochter Immofinanz den Citypoint mit 30.000m² in der Marxergasse, unmittelbar neben dem City Tower. Ein Drittel der Fläche ist bereits an die Europay vermietet.
Dass die Immofinanz diesen Schritt wagt, hängt wohl auch mit den guten Kontakten von dessen Chef Karl Petrikovics ab. Er erwarb den City Tower von Porr und konnte ihn innerhalb kürzester Zeit an das Justizministerium (für das Handelsgericht) vermieten. Der Mietvertrag soll eine Laufzeit von 30 Jahren haben. Das größte Neubauprojekt ist Euro Plaza mit 40.000 m² am Wienerberg. Dies wird der neue Standort von Hewlett Packard.