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Eigentümer-Zoff nach dem Aus für Dayli

Von Sophia Freynschlag

Wirtschaft

Alter und neuer Eigentümer geben sich nun gegenseitig Schuld an der Pleite.


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Wien. Zwischen dem ehemaligen Dayli-Eigentümer Rudolf Haberleitner und dem neuen Eigentümer Martin Zieger eskaliert nach der Schließung der Drogeriemarktkette der Streit: Haberleitner spricht von einem "Lügengebäude", das Zieger aufgebaut habe: "Zieger ist und war definitiv nie Eigentümer von Dayli." Er habe ihm die Geschäftsanteile treuhändig zur Investorenfindung überlassen, das Treuhandverhältnis habe er vor zwei Wochen aufgelöst. Haberleitner hat Zieger auf Herausgabe der Anteile und auf Schadenersatz geklagt, Zieger prüft ebenfalls rechtliche Schritte.

Laut Zieger sind Investoren wegen der Rechtsunsicherheit abgesprungen. "Haberleitner hat alles Mögliche versucht zu konstruieren, um einen Eigentumsübergang zu verhindern."

Die Dayli-Pleite trifft knapp 3500 Mitarbeiter. Die zuletzt 2200 Beschäftigten werden seit Dienstag in Betriebsversammlungen über ihre Austrittsrechte und Ansprüche informiert. Einige können auf eine Nachzahlung hoffen, weil sie in zu niedrigen Gehaltsklassen eingestuft waren, sagt Gewerkschafter Manfred Wolf.

Für ausstehende Gehälter und Abfertigungen springt der staatliche Insolvenzentgeltfonds (IEF) ein. "Die Dayli-Pleite kostet den Fonds 35 Millionen Euro. Mit der Alpine-Pleite sind es 100 Millionen", sagt IEF-Geschäftsführer Richard Fuchsbichler.