)
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Man muss schon sagen, Daniela Bauer hat Mut. Weil sie entgegen allen Hoffnungen kein Olympia-Ticket erhalten hat, hat die Freestyle-Skifahrerin beim Internationalen Sportgerichtshof Klage eingereicht. "Es ist ein Skandal, da die ÖSV-Vorgabe war, einen Top-17-Platz zu erbringen. Und davon habe ich zwei", sagte sie und betonte, dass ihr ein Antreten bei Olympia schriftlich vom Freestyle-Management zugesichert worden wäre.
Nun, das ist seltsam. Schließlich gibt es, wie ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel am Montag richtig sagte, "keinen Rechtsanspruch für einen Olympia-Start". Wo kämen wir hin, wenn jeder, der nicht zum Zug kommt, gleich prozessiert? Schließlich ist die einzige Zusicherung, die zählt, allein die Leistung. Und die fiel im Falle Bauers zuletzt eben nicht spitzenmäßig aus. Immerhin sind ein 17. Platz (August 2012 in Neuseeland) sowie ein 16. Platz (Jänner 2014 in Kanada) nichts, worauf man sonderlich stolz sein müsste - noch dazu bei einem Feld von nur 22 Starterinnen, wie dies in Calgary der Fall war.
Aufgrund solcher Leistungen den Anspruch auf Olympia-Reife erheben zu wollen, ist schon anmaßend genug. Dass sich aber nun auch noch internationale Gerichte mit der Chose befassen müssen, dagegen nur peinlich. Daran haben Bauer wie auch ihre Betreuer gleichen Anteil. Man sollte (sich) nichts versprechen, was man nicht halten kann.