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Pessach ist, wie Ostern, ein Familienfest. Dieses Jahr feiern wir unsere Feste anders.
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Seit Jahrtausenden wird in jüdischen Familien am traditionellen "Seder Abend" des Passahfestes die gleiche Frage gestellt: "Warum unterscheidet sich diese Nacht von allen anderen?" Dieses Jahr stellt sich noch eine andere Frage: "Wie unterscheidet sich dieses Pessach von all den anderen?"
Pessach ist, wie Ostern, ein Familienfest. Dieses Jahr feiern wir unsere Feste anders, um die weitere Verbreitung des Coronavirus zu vermeiden. Es wird keine großen Familienfeste geben und die Menschen werden zu Hause im engen Kreis bleiben. Am Dienstag hat die israelische Regierung die Maßnahmen verschärft: Bis zum Wochenende dürfen die Israelis nicht ihre Gemeinde verlassen, um zu verhindern, dass die Anzahl der Infizierten sprunghaft ansteigt.
In Israel wie in Österreich haben die Regierungen besonders früh strenge Maßnahmen ergriffen. Dies hat dazu geführt, dass Israel im internationalen Vergleich mit etwa 9000 eine niedrige Anzahl von Infizierten hat. Israel ist gemäß einem Ranking der Deep Knowledge Group punkto Gesundheitssicherheit das sicherste Land während dieser Krise.
Leider beklagen wir aber auch in Israel bereits den Verlust von Menschenleben. Ich übermittle meine aufrichtige Anteilnahme an all jene in beiden Ländern, die Angehörige und Freunde verloren haben.
Derzeit ist unser Alltag noch von Maßnahmen und Richtlinien zur Eindämmung des Virus geprägt.
Diese Bemühungen zahlen sich aus. In Israel und in Österreich sieht man die ersten positiven Zeichen in diesem Kampf. Beide Regierungen sehen die kommenden Tage als entscheidend an, ob die Lockerung der Maßnahmen bald beginnen kann.
Die ganze Welt ist mit Auswirkungen im gesundheitlichen und wirtschaftlichen Bereich konfrontiert, wie es sie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Umso wichtiger ist in diesen Tagen die Solidarität zwischen den Ländern und international.
Die Beziehungen zwischen Israel und Österreich sind so gut wie noch nie. Die Zusammenarbeit funktioniert auf vielen Ebenen.
Premierminister Benjamin Netanjahu und Bundeskanzler Sebastian Kurz standen von Beginn an in engem Austausch. Bundeskanzler Kurz hat auch kürzlich in Interviews betont, dass ein Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen dazu beigetragen hat, die Gefahren durch das Coronavirus richtig einzuschätzen. Letzte Woche kooperierten die österreichischen und israelischen Diplomaten in einer Rückholaktion mit Sonderflügen für ihre Staatsbürger.
Ein Beispiel ganz anderer Art ist ein gemeinsames Video der österreichischen Botschaft in Israel und der israelischen Botschaft in Österreich mit Tipps, wie man die viele Zeit zu Hause gut überstehen kann.
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Natürlich sind die verhängten Maßnahmen langfristig nicht genug. Das Ziel ist es, Impfungen und Medikamente gegen dieses Virus zu entwickeln. Israel ist ein Land der Technologie und der Innovation, daher hat es auch hier einen Platz an der Spitze der Forschung. Und auch dabei wird es Möglichkeiten zu fruchtbarer Zusammenarbeit mit Österreich geben.