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Interview mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner.
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"Wiener Zeitung": Frau Vizebürgermeisterin, was genau haben Sie heute mit dem "Qualifikationsplan 2020" unterzeichnet?Renate Brauner: Eine Unterstützung für die Wiener und Wienerinnen bei Aus-, Fort- und Weiterbildungen. Die Zahl der Beschäftigten in Wien steigt, gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit. Da passt etwas nicht zusammen. Es hapert in der Qualifikation. Es gibt Arbeitsplätze für Menschen, die eine gute Ausbildung haben. Und 53 Prozent der Arbeitslosen haben derzeit leider nur einen Pflichtschulabschluss.
Welche Maßnahmen sollen hier gesetzt werden?
Wir wollen schon in der Schule die Jugendlichen unterstützen. Denn es kann schon sein, dass der eine oder andere alles hinschmeißt. Den wollen wir sofort zurückholen. Deshalb setzen wir dort Coaching ein. Eine besondere Betreuung ist notwendig im Übergangsfeld Schule zu Beruf.
Bei uns damals in der Schule hat das Berufsberatung geheißen. Hat es so etwas bis jetzt in den Berufs- oder Hauptschulen nicht gegeben?
Es hat vieles gegeben. Das Besondere an dem Plan jetzt ist, dass alle, die mit diesem Thema in dieser Stadt zu tun haben, zusammengekommen sind und gemeinsam diesen Plan erarbeitet haben. Alle wirken mit.
Lehrlinge, die aus einem Betrieb geflogen sind, haben kaum Chancen auf eine Nachqualifizierung.
Die Nachqualifizierung ist ein zentraler Punkt. Unternehmen werden von uns unterstützt, wenn sie etwa Hilfsarbeiter hochqualifizieren.
Wohin soll sich ein Jugendlicher mit Pflichtschulabschluss wenden?
Wenn er oder sie weiter lernen will, zuallererst an die Kümmer-Nummer des Waff 0800/20 20 22.
Qualifikationspass heißt was?
Die Grundidee ist, verschiedene Ausbildungsmodule auf einen Kurs zu bringen. Migranten bringen Qualifikationen mit. Ein Arzt soll nicht länger Taxi fahren müssen, eine Krankenschwester nicht länger als Putzfrau arbeiten.