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Bisweilen erzählt der Fußball spannende Geschichten. Über Kampf und Taktik, Schweiß und Tränen, David und Goliath. Und natürlich so manches Märchen - mit einem guten Ende inklusive. Ein gutes Ende hat der Sonntag dem aktuellen Schlusslicht und Aschenputtel in der Bundesliga, dem FC Admira Wacker Mödling, beschert. Es kommt schließlich nicht oft vor, dass der aktuelle Tabellenletzte den Tabellenersten, in diesem Fall Red Bull Salzburg, mit einem 3:1 vom Platz fegt. Auch dass die Admira-Elf für eine solide Arbeit von Freund und Feind (im Sport wie auch in den Medien) mit Gratulationen und Beifall bedacht wird, ist neu.
Tatsächlich ist die Tat, die das Team von Coach Walter Knaller auf dem Rasen der Trenkwalder-Arena gesetzt hat, aus mehreren Gründen bemerkenswert: Sie hat - erstens - gezeigt, dass sich ein Verein wie die Admira, der seit Saisonbeginn drei Trainerwechsel erlebt und einen Verlust von acht Punkten (wegen Lizenzvergehen) verschmerzen musste, wieder zurück ans Licht kämpfen kann. Zweitens hat dieser Sieg der derzeit besten österreichischen Mannschaft - was ihr auch nicht schadet - Demut gelehrt und ihrem Trainer Roger Schmidt das Bekenntnis abgerungen, "auch nur Menschen" zu sein. Mit dem Ergebnis, dass die Klubs in der Tabelle zusammengerückt sind und der Punktekampf wieder an Spannung gewonnen hat. So gesehen haben alle gewonnen. Am meisten aber der Fußball als Sport.