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Ein Besuch in der Anatomie

Von Bernhard Baumgartner

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Ö3 zu hören ist nicht immer ein ungetrübtes Vergnügen. Das wurde an dieser Stelle bereits gesagt - und es hat sich seit dem letzen Befund wenig verändert. Er bedarf allerdings einer Ergänzung: Es ist erstaunlich, wie hartnäckig Ö3 dabei ist, das Programm des eigenen ORF-Fernsehens zu promoten, obwohl dies vom Gesetz her zumindest hinterfragenswert ist. Dienstagfrüh war es wieder einmal so weit: Da wurde im "Wecker" zur besten Prime time über ein - zumindest aus Sicht der Redakteure - wirklich weltbewegendes Thema gesprochen: Nämlich den Inhalt der Serie "Greys Anatomy", die am Abend zuvor auf ORF1 lief. Falls man also das Staffelfinale nicht gesehen hat, bekam man es hier nachgereicht.


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Das wäre weiters nicht schlimm und kommt auf Ö3 ab und zu vor. Interessant ist nur, dass es dabei so gut wie immer um Sendungen geht, die im ORF laufen. Sendungen auf Pro7, RTL oder auf einem anderen Sendern werden dabei ausgeblendet, auch wenn diese durchaus als TV-Event durchgehen würden und somit würdig wären, im "Wecker" besprochen zu werden. Über die Gründe, die dieser eigenartigen Tendenz in der Wahrnehmung hat, kann man nur spekulieren. Vielleicht haben ja die Kollegen von Ö3 grundsätzlich weder Sat- noch Kabelanschluss, können also nichts dafür. Oder aber die TV-Berichterstattung auf Ö3 dient gar nicht einer objektiven Information für die Hörer, sondern nur dazu, um Stimmung für das eigenen Produkt zu machen. Aber das wäre natürlich eine Unterstellung, die wir hier nicht wagen. Denn das Objektivitätsgebot im ORF kennt keine Ausnahme, auch nicht für Wortbeiträge, die sich nur einer Lappalie wie dem TV-Programm widmen.