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Ein Blick auf heimische Schienen und Datenhighways

Von Klaus Huhold

Wirtschaft

Ein neuer Report untersucht eingehend die österreichische Infrastruktur. | Wien. Erstmals wird die österreichische Infrastruktur in ihrer Gesamtheit durchleuchtet: Denn die Initiative Future Business Austria wirft mit ihrem Infrastrukturreport 06/07 einen umfassenden Blick auf die Schienen, Straßen und Datenhighways des Landes. Der Report zeigt Stärken und Schwächen der heimischen Infrastruktur auf, weist auf Verbesserungspotenziale hin und definiert Österreichs Position im internationalen Vergleich.


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Der vom Geschäftsführer der PR-Agentur Create Connections, David Ungar-Klein, herausgegebene Bericht hält eine gute Nachricht bereit: Die heimische Infrastruktur verbessert sich zusehends. Denn Österreich rangiert im neuesten Ranking des Global Competitiveness Report (GCR) des World Economic Forum für die Periode 2005/06 auf Platz neun. Die Periode zuvor (2004/05) lag Österreich noch an 16. Stelle. Der GCR untersucht die Infrastrukturbeschaffenheit von 117 Nationen.

Auch Österreichs Topmanager attestieren Fortschritte: So haben sich einer Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Marketing (OGM) unter heimischen Spitzenkräften zufolge die Produktivitätsverluste auf Grund unzureichender Infrastruktur im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte verringert. Außerdem zeigen sich die Topmanager mit den von ihnen als besonders wichtig erachteten Bereichen der Infrastruktur im europäischen Vergleich zufrieden (siehe Kasten).

Trotzdem ist nicht alles eitel Wonne, sondern noch genügend Verbesserungspotenzial vorhanden: Denn gleichzeitig geben die Befragten an, dass sie die Produktivität ihrer Unternehmen um vier Prozent steigern könnten, wenn die Infrastruktur dem internationalen Standard entsprechend ausgebaut wäre. Der entstandene Verlust beträgt rund zehn Milliarden Euro.

Die OGM-Umfrage und der GCR sind zwei der drei zur Bewertung herangezogenen Quellen. Die dritte sind von der international agierenden Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants entwickelte Infrastruktur-Kennzahlen.

Somit werden aus unterschiedlichen, aber vergleichbaren Perspektiven die verschiedenen Bereiche der heimischen Infrastruktur beleuchtet: Dabei zeigt sich, dass Österreich bei der Informations- und Kommunikationstechnologie und der Energie zu Europas Spitze zählt. Auch die Post entwickelt sich seit ihrem Börsengang dynamisch. Im Bereich der Verkehrsinfrastruktur allerdings gibt es unterschiedliche Bewertungen: Während Österreichs Manager die heimische Schiene denkbar schlecht beurteilen, weist ihr der GCR im internationalen Vergleich eine sehr gute Position zu.

Ins Breitband investieren

Auch einen Blick in die Zukunft wirft der Report: Dabei werden sich weitere Investitionen in der Informations- und Kommunikationstechnologie als besonders wertvoll erweisen: Denn leistungsfähige Datenhighways sind für eine florierende Wirtschaft ebenso wichtig wie eine funktionierendes Straßen- und Schienennetz. Und schon heute sind ein Viertel der Zunahme des Bruttoinlandprodukts und rund 40 Prozent des Produktivitätszuwachses der Informations- und Kommunikationstechnologie zu verdanken.

Da sich diese Technik schnell ändert, muss hier Schritt gehalten werden, damit man nicht von der europäischen Spitze wieder zurückfällt. Vor allem das Breitband muss weiter ausgebaut werden, sonst drohen laut Österreichs Managern fatale Konsequenzen: Der Wirtschaftsstandort Österreich würde unattraktiv werden, der Technologiefortschritt gehemmt und ein Zeit-, Geld- und Effizienzverlust eintreten.

Doch auch die anderen Infrastrukturbereiche müssen stetig ausgebaut und verbessert werden: "Denn eine der grundlegendsten Voraussetzungen für die nachhaltige Absicherung des Wirtschaftstandortes Österreich ist eine leistungsfähige und bedarfsorientierte Infrastruktur", sagt Infrastrukturminister Hubert Gorbach.