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Arte hat es. 3sat auch - eine übersichtliche, anregende und erklärende Programm-Zeitschrift. Für alle anderen Sender gilt die Unschuldsvermutung. Wer weiß schon, was sich hinter "Alle hassen Chris", "Hoagascht", "Sechserpack" oder "Die heiße Viertelstunde" verbirgt. Da es sich bei Letzterem um eine Sendung auf ORFIII handelt, wird’s wohl nicht so heiß sein, auch wenn das geheimnisvolle Etwas erst um 22.40 Uhr beginnt. So richtig blöd wird’s aber, wenn das tägliche Rätselraten der "Was bin ich"-Sendungen auch Kinder betrifft. Vor allem beim ORF kann man beim Aussuchen des Programms für den Nachwuchs nur eines: sich auf sich selbst verlassen. Die Sendungen der eigenen Kindheit dienen zur Orientierung und lassen noch halbwegs einen Altersbezug herstellen. Kasperl, Helmi, Biene Maja kann für eine Vierjährige wohl verkraftbar sein. Bei den neueren Sendungen wird es schon schwieriger. Ab welchem Alter, bitte schön, ist denn Franz Ferdinand, Tom oder Garfield? Die Pinguine aus Madagascar? Dazwischen wird "Avatar" gespielt, oh Gott, ja nicht den Augenblick des Abschaltens nach "1, 2 oder 3" verpassen, damit dem Kind nicht die blauen halbnackten Fantasy-Wesen im Gedächtnis bleiben. Die elterliche Erlösung bringt der Kinderkanal von ZDF und ARD, allerdings auch nur, wenn man den Computer zückt und online nachschaut. Dort gibt es für jede Sendung ein Zeichen, ein Blümchen für das Programm ab drei Jahren, einen Ball für die Sechsjährigen, . . . solche Symbole würden dem ORF auch gut stehen.