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Ein brachliegendes Feld

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Auf dem Gebiet der betrieblichen Altersvorsorge liegt in Österreich noch ein riesiges Feld brach. Laut Generali Versicherung nutzen von 240.000 Unternehmen erst rund 11% die verschiedenen Möglichkeiten, die sich hier bieten.


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Hans Peer, Vorstandsvorsitzender der Generali Versicherung AG, kündigte gestern vor Journalisten eine "Aktion Planquadrat" an. Mit Jahresbeginn 2005 will die Generali Unternehmen in ganz Österreich - und dabei speziell Klein- und Mittelbetrieben - die betriebliche Vorsorge schmackhaft machen. Dass viele bis jetzt noch einen großen Bogen rundherum gemacht haben, führen die Generali-Versicherungsexperten auf die hohe Komplexität der verschiedenen Instrumente zurück. Jedenfalls macht es sich für beide Seiten bezahlt, sich zu informieren oder informieren zu lassen. So versteckt sich hinter der "Zukunftssicherung nach § 3 Abs. 1 Z. 15 lit. a EStG" ein Modell, das dem Arbeitnehmer Lohnsteuer und dem Arbeitgeber Lohnnebenkosten erspart. Dienstnehmer haben dabei die Möglichkeit, jährlich 300 Mio. Euro ihres Bruttobezugs in eine nicht unerkleckliche Pensionsvorsorge umzuwandeln.

Handlungsbedarf sieht die Generali bei den Mitarbeitervorsorgekassen (MVK). Rund 7% der Beiträge, die von den Krankenkassen einkassiert wurden, sind noch nicht an eine MVK weitergeleitet worden, sagte Wolfgang Huber, Vorstand der Bonus Mitarbeitervorsorgekassen AG. "1,46 Mio. Euro bleiben monatlich liegen", präzierte er. Es handle sich um rund 15.000 Betriebe, die sich - teils aus Schlampigkeit, teils aus Unwissenheit - noch nicht um die Abfertigung Neu gekümmert haben. "Wir hoffen, dass der Gesetzgeber hier Zwang ausübt", so Huber. Denn die Beiträge, die bei den Krankenkassen geparkt sind, werden zwar verzinst, jedoch werden dort kaum jene Renditen erzielt, die die MVKs erwirtschaften. Die Bonus Mitarbeitervorsorgekasse verwaltet derzeit 15.000 Verträge und erzielte im Vorjahr eine Performance von 5,48%.