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Viel ist die Rede von Zäunen in jüngster Zeit. Die USA haben schon einen - an der Grenze zu Mexiko. Der ist bekanntlich Präsidentschaftskandidatur-Anwärter Donald Trump nicht genug. Er hat jetzt eine ganze Mauer gefordert, die mexikanische Einwanderer abhalten soll. Kurz gesagt: Trump mag Mexikaner nicht so.
Wer wiederum Trump nicht so gern mag: die US-Unterhaltungsszene. Der Milliardär musste schon allerlei Beschwerden von aufgebrachten Popmusikern über sich ergehen lassen, weil er deren Musik verwendet hatte. Erst von Neil Young, dann von R.E.M. Das war Trump nicht nur trefflich egal, es wirkte auch wehleidig. Eleganter hat sich nun eine erkleckliche Menge an Künstlern gegen Trumps Mexikaner-Feindlichkeit zur Wehr gesetzt. Latino-Künstler von Santana (mexikanische Herkunft) über den Rapper Pitbull (US-Kubaner) bis zu Wyclef Jean (in Haiti geboren) haben ein Video gedreht, in dem mit flotten Latinotrompeten und -gitarren daran erinnert wird, welche große Rolle Latinos und ihre Kultur für die USA spielen. Und nicht nur für die, auch der Papst taucht in der rasanten Schnittfolge auf. Und die gerappte Zeile: "Sit back and have some beans, amigos don’t kill the American dream", auf Deutsch etwa: "Komm runter und iss ein paar Bohnen, Amigos lassen den Amerikanischen Traum schon nicht platzen." Das ist selbstbewusst und selbstironisch und ausgesprochen unterhaltsam. Ganz besonders, wenn noch ein Chihuahua auf zwei Beinen Samba tanzt. So viel freundliche Kreativität würde man sich in heimischen Wahlkämpfen auch mal wünschen.