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Ein Eldorado für Sünder?

Von Simon Rosner

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Der internationale Leichtathletik-Verband hat im Vorjahr 53 sogenannte "Out-of-Competition"-Dopingproben genommen, 16 davon auf das in Ausdauersportarten beliebte Hormon EPO überprüft. Blutproben? Null. Im Jahr 2005 waren es noch 250 Proben. Obwohl die Leichtathletik als sehr anfällig für chemische Manipulationen gilt, testen andere, sehr viel kleinere Verbände wie Biathlon, Rudern, Boxen, Skifahren, Rugby und Ringen deutlich mehr. Vor der WM in Berlin wurde bekannt, dass in Afrika noch nie Bluttests durchgeführt wurden, obwohl Athleten dieses Kontinents die Ausdauerdisziplinen dominieren und auch viele Europäer gerne dort trainieren. In der Leichtathletik hatte es die ersten spektakulären Dopingfälle gegeben, etwa 1988 Ben Johnson. Hat der Weltverband vielleicht daraus die Lehren gezogen, dass positive Fälle äußerst schlecht fürs Geschäft sind?