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Ein erster Lichtblick im Gewerbe

Von Petra Medek

Wirtschaft

Erste, wenn auch zaghafte Anzeichen einer konjunkturellen Erholung melden die heimischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe.


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Die Zuversicht der Unternehmer ist gestiegen, erstmals seit langem erwarten Gewerbe und Handwerk eine verbesserte Geschäftslage. Das ergab der jüngste Stimmungsbarometer des Instituts für Gewerbe- und Handelsforschung (IfGH), der am Donnerstag vor Journalisten präsentiert wurde. In den investitionsgüternahen Branchen konnte die Talfahrt bei den Auftragsbeständen gestoppt werden: Der durchschnittliche Auftragsbestand lag im vierten Quartal 2002 bei 10,5 Wochen und damit auf Vorjahresniveau. Besonders das Baugewerbe sticht hervor: Während im gesamten Sektor die Beschäftigungslage zumindest nicht schlechter werden soll (77% wollen den Personalstand in den nächsten Monaten halten, 17% abbauen), wird im Baugewerbe die Entwicklung so gut eingeschätzt wie schon seit 1995 nicht mehr, sagte IfGH-Experte Walter Bornett. Außerdem sei der winterbedingte Personalabbau geringer ausgefallen als im Jahr davor.

Die sei umso erfreulicher, als das Baugewerbe als "Konjunkturlokomotive" zeitverzögert auch die anderen Branchen mitziehe, zeigte sich der Obmann der WKÖ-Sparte Gewerbe, Handwerk und Dienstleistung, Georg Toifl, optimistisch. Hauptgrund für den Aufwärtstrend am Bau sind die um 8% höheren Auftragsbestände, die aus vermehrten Aufträgen der öffentlichen Hand resultieren. Aufträge, die im "Bremserjahr 2002" zurückgehalten worden seien, könnten nun nachgezogen werden, so Bornett. Vor allem im Sanierungs- und Renovierungsbereich sei eine deutliche Belebung zu erwarten. In den konsumgüternahen Branchen hat sich der Negativ-Trend jedoch fortgesetzt. Nur bei den Kfz-Technikern und Bäckern gab es mehr Betriebe mit Umsatzsteigerungen als Einbußen. Im Gesamtdurchschnitt gingen die Umsätze um 3,9% zurück. Besonders starke Rückgänge verzeichnete das Bekleidungsgewerbe (minus 15%). Der zurückhaltende private Konsum konnte auch durch die an sich positive Entwicklung im Fremdenverkehr nicht kompensiert werden, sagte Toifl.