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Der Erfolg der Außen- | minister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens, die den Iran zum Einlenken in der Atom-Frage bewegen konnten, stellt für den Diplomaten Walter Siegl einen Ansatz mit Zukunft dar.
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Bei der Mission wurde der Iran zu weit reichenden Zugeständnissen bei der Kontrolle seiner Atomanlagen bewegt: "Die EU als solches hätte diesen Erfolg nicht zustande gebracht", so Siegl anlässlich einer Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Europa-Politik: Der Grund: Der Außenpolitische Rat der EU umfasse insgesamt 200 Personen, bei sensiblen Angelegenheiten sei aber die unbedingte Geheimhaltung Bedingung. Eine Umgehung des schwerfälligen Apparats ist für Siegl fallweise durchaus sinnvoll, wenn folgende Eckpunkte berücksichtigt würden:
Zunächst einmal müssten solche Aktionen mit dem EU-Ratsvorsitz und dem EU-Außenbeauftragten abgesprochen werden. Eine zahlenmäßig beschränkte EU-"Avantgarde" könnte dann eine Mission aufnehmen, müsse aber hinterher sämtliche EU-Mitglieder voll informieren. "Hier könnte ein interessanter Präzedenzfall gesetzt worden sein", so der ehemalige Politische Direktor im Außenamt, der diese Woche seinen Ruhestand antrat.