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Ein Fest des Fernsehens

Von Bernhard Baumgartner

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Die kommenden Tage stehen unter dem Titel des Minderheitenschutzes. Denn kein der Majorität der Nicht-Golfer angehörender Mensch versteht, dass man Donnerstag-, Freitag-, Samstag- und Sonntagnacht stundenlang einer Golfübertragung zusieht. Und das freiwillig! Aber es ist nicht irgendeine Übertragung - es ist das Masters Turnier aus Augusta, und Tiger Woods wird sein Comeback zelebrieren. Leider ist das hierzulande nur im Pay-TV auf Sky zu sehen. Weil der ORF nervt sein Publikum ja nur dann stundenlang, wenn Menschen einen Berg hinunter oder mit dem Auto im Kreis fahren. Aber das ist gut so: Denn wenn man sich vorstellt, dass etwa Armin Assinger ein Golfturnier ko-kommentiert, kann einem schon mal schummrig vor den Augen werden.


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Anyway, es ist nicht alles schlecht im Fernsehen. Seit April strahlt der ORF immer Donnerstagnacht endlich die seit Jahren in der Lade liegende Serie "Die Gipfelzipfler" aus, bei der Roland Düringer und Christian Tramitz genau 250 Minuten in zehn Folgen Zeit bekommen, um einen Volksmusik-Hit aus dem Ärmel zu schütteln. Nun entdeckt also der ORF das Echtzeitfernsehen aus "24". Schade, dass der Trend, nachdem man sich ein paar Jahre Zeit gelassen hat, nun schon ein wenig angejahrt daherkommt. Für das Drehbuch hat man sich dafür endlich einen Vollprofi geleistet: Murmel Clausen, aus dessen Feder Erfolge wie "Der Schuh des Manitu" und die "Bully Parade" stammen. Da kann man schon großzügig darüber hinwegsehen, dass danach immer "My Name is Earl" nervt. Aber was ist das alles gegen vier Stunden weißer Ball auf grünem Rasen? Fernsehen kann so viel Spaß machen!