"Das ist ein historischer Tag für die Wirtschaftsgeschichte in Österreich". Anton Wais, Vorstandschef und Generaldirektor der Österreichischen Post AG, ist sichtlich bewegt, als die Aktie seines Unternehmens am Dienstag an der Wiener Börse startet. Der 58-Jährige, für gewöhnlich um ein sachliches Auftreten bemüht, strahlt vor Stolz, als Finanzminister und ÖIAG-Chef unisono dem Management der Post für die Vorbereitung auf den Börsengang Rosen streuen.
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Für Wais, der 1999 von der SPÖ in den Chef-Sessel gehoben wurde und als Wunschkandidat der Gewerkschaft startete, ist der Börsengang zweifellos der Höhepunkt seiner Karriere. Seine berufliche Laufbahn startete der 1948 in Wien geborene Jurist im Kabinett des Bundesministers für Handel, Gewerbe und Industrie, Josef Staribacher. Danach werkte Wais für Siemens Deutschland, um 1982 zur Österreich-Tochter des Unternehmens zu wechseln. Dort wurde er 1996 in den Vorstand berufen, wo er für Verkehrstechnik, Energieübertragung und Erzeugung zuständig war.