KZ-Überlebende Irma Trksak feiert 90. Geburtstag. | Wien. Irma Trksak, Widerstandskämpferin und langjährige Sekretärin der Lagergemeinschaft Ravensbrück wird heute, Dienstag, 90 Jahre alt.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 17 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Als Tochter slowakischer Zuwanderer am 2. Oktober 1917 in Wien geboren, wurde Irma Lehrerin an der tschechischen Komensky-Schule. Als die Nazis die Schule nach dem Anschluss im Jahr 1938 schlossen, war Irmas Weg in den Widerstand vorgezeichnet. Sie beteiligte sich an Flugblatt- und Sabotageaktionen, wurde 1941 verhaftet und nach einem Jahr im Gefängnis auf der Rossauerlände ins Frauen-KZ Ravensbrück deportiert.
Irma Trksak wurde als Zwangsarbeiterin für die Firma Siemens verpflichtet und sabotierte auch dort, indem sie die Arbeitsstatistiken zugunsten schwächerer Frauen manipulierte. Die Strafversetzung in das Vernichtungslager Uckermark war die Folge.
1945 flüchtete sie bei der Evakuierung des Lagers. Nach der hindernisreichen Heimkehr erzählten ihr die ausgebombten Eltern, dass die beiden Brüder gefallen und im KZ umgekommen waren, der Lebensgefährte in einem Außenlager von Mauthausen gestorben war.
Irma konnte lange nicht über ihre KZ-Zeit sprechen, weil niemand zuhören wollte. Erst nach der Pensionierung widmete sie sich der Arbeit in der Lagergemeinschaft und ging als Zeitzeugin in Schulen. Noch heute ist sie Mitglied im internationalen Lagerkomitee.