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"Ein Freund der Moslems"

Von Arian Faal

Politik

Haiders Tod ist Topthema in islamischen Medien. | Wien/Doha.Der plötzliche Unfalltod von Jörg Haider hat in der islamischen Welt hohe Wellen geschlagen. Sondersendungen und ausführliche Berichte über Haiders ausgezeichnete Kontakte zur arabischen Welt wurden mehrfach ausgestrahlt. Der arabische Nachrichtensender Aljazeera schickte ein Team nach Wien, um mit Liveeinstiegen über Haiders Tod zu berichten.


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"Ob er nun als Landeshauptmann außenpolitische Alleingänge zu Libyens Machthaber Muammar Gaddafi oder dem irakischen Diktator Saddam Hussein startete oder einfach westeuropäische Staatschefs mit derben Aussagen brüskierte: Haider ist einer gewesen, wo man nicht weghören konnte", resümiert ein Al-Arabia-Journalist. Der Chefredakteur einer iranischen Tageszeitung ergänzt, dass Österreich sein rhetorisches Juwel, einen Freund der Moslems verloren hätte. Nachsatz: Nur die Kontakte zu Saddam Hussein seien ein Fehler gewesen.

Zum irakischen Ex-Diktator pflegte Haider ein besonderes Verhältnis: 2002 übermittelte er die "Grüße des österreichischen Volkes" anlässlich seines Besuches in Bagdad. Dreimal flog Haider damals in den Irak. Kurz vor der Festnahme Husseins sorgte Haider mit einem Besuch bei Gaddafi wieder für Aufregung. Gaddafis Sohn Saif al-Islam wurde zum Freund Haiders.