Zum Hauptinhalt springen

Ein Golden Handshake für den Chef von TDC

Von Sylvie Maier

Wirtschaft

Satte 11,5 Mio. | Euro Abfertigung. | Kapitalfonds | räumen Firma leer. | Wien . Fünf Monate, nachdem das dänische Telekomunternehmen Tele Danmark (TDC) komplett privatisiert wurde, gibt der CEO Henning Dyremose seinen Rücktritt bekannt - bestens abgepolstert durch eine Abfindung von 11,5 Millionen Euro. Erst am Tag zuvor hatten die fünf Kapitalfonds, die insgesamt 88,2 Prozent der Aktien besitzen, 115 Millionen Euro aus der TDC-Kasse abgezogen und in die Aktionärstaschen (also großteils in die eigenen) umgeleitet.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 18 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Einbußen für den Staat

"Man kann sagen, die Abwicklung der Privatisierung hat sich für Dyremose ausgezahlt. Auch für die Kapitalfonds war das Ganze ein Supergeschäft - in Summe haben sie 5,9 Milliarden Euro aus TDC abgezogen", kritisiert der Sozialdemokrat Poul Nyrup Rasmussen. Doch neben den paar Gewinnern gäbe es viele Verlierer - vornehmlich die Mitarbeiter und den Staat, dem durch "Tricksereien" Unsummen an Steuereinnahmen verloren gegangen seien.

"Völlig unverschämt"

Nicht müde wurden weder der scheidende noch der neue Vorstandsvorsitzende, der Schweizer Jens Alder - langjähriger Chef der Swisscom - , in einer Versammlung anlässlich des Führungswechsels, auf ihr Asset Mitarbeiter hinzuweisen. Tatsächlich aber sind Personaleinsparungen bei TDC an der Tagesordnung: Allein im laufenden Jahr sollen 720 Stellen gestrichen werden.

Gespart wurde bei dem dänischen Marktführer, der in Österreich 15 Prozent am drittgrößten Handynetzbetreiber One hält, den Mitarbeitern zufolge sogar bei den Brötchen für die wöchentlichen Meetings.

Die Mitarbeitervertreter im Aufsichtsrat, die die Summe für "völlig unverschämt" hielten, wurden bei der Abstimmung für den Golden Handshake überstimmt. Neuer TDC-Aufsichtsratsvorsitzender wird übrigens - Dyremose.