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Im September sind sie abgetreten, das Haus zu erneuern. Einige kleine, aber wichtige Schritte haben sie auf diesem Weg bisher auch schon erfolgreich gesetzt. Staatsopern-Direktor Dominique Meyer hat Klassikern im Repertoire ein optisches Face-Lifting verpasst und Bühnenbilder restaurieren lassen.
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Und die entsprechenden Inszenierungen auch szenisch wieder von Staub der Zeit befreit. Musik-Chef Franz Welser-Möst hat ebensolches im Orchester getan und etwa für die "Bohème" nach Jahrzehnten wieder Orchesterproben angesetzt. Mit überraschenden und ganz deutlichen Auswirkungen. Im Haus am Ring kehrt Lebendigkeit auch in Nischen ein, die davor viele Besucher dem Bereich Opernmuseum zugeordnet hätten.
Dieses Wochenende folgt auf viele kleine Schritte der erste große - das neue Team am Ring zeigt seine erste szenische Premiere. Dass es sich dabei um ein Werk des 20. Jahrhunderts handelt, ist ein bewusstes Signal der neuen Direktion. Dass es sich bei Hindemiths "Cardillac" um ein selten gespieltes, aber wichtiges Werk handelt, ebenfalls. Es zeigt das Selbstverständnis für Werke von Zeitgenossen, das der Musikdirektor in der Staatsoper etablieren will. Bis zum Ziel dieses Weges, einer Uraufführung auf der großen Bühne, ist es wohl noch ein weiter Weg. Erreichen kann man es aber nur, indem man den ersten Schritt in die richtige Richtung setzt.