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Es darf also gezwitschert werden. Das IOC hat sich entschieden, den ohnehin unaufhaltbaren Entwicklungen im modernen Kommunikationsbereich Rechnung zu tragen und ermutigt Sportler und Sportlerinnen, ihre Eindrücke während der Olympischen Spiele der Weltöffentlichkeit via Facebook, Twitter und Blogs mitzuteilen. So einfach darf man sich das allerdings nicht vorstellen, gewisse Richtlinien müssen schon eingehalten werden.

Also wurden auch die österreichischen Vertreter vor ihrer Abreise mit einer Broschüre beglückt, in der genau festgehalten wird, was, wann und in welcher Form geschrieben und gepostet werden darf. Die Sportler sollten den Flug nach London zum eifrigen Studium nützen, denn falsch gemacht ist schnell einmal was.
So sind Botschaften in der Ich-Form und im Tagebuchformat erlaubt, nicht aber Berichte aus Journalistensicht oder über Wettkämpfe selbst. Fotos dürfen gepostet werden, Videos nicht. Die Einträge dürfen keinen kommerziellen oder Werbezwecken dienen, und Aktivitäten anderer sollte man tunlichst auch nicht kommentieren. Was da übrig bleibt, werden Facebook-Junkies wie Clemens Doppler und Mountainbiker Karl Markt ("Man erreicht viel mehr Leute und ist schneller mit den Informationen") in den kommenden Wochen zeigen. Andere halten sich lieber gleich zurück. Für die Kanutin Corinna Kuhnle bedeutet es "Stress", Segler Nico Delle-Karth meint: "Das ist uns zu kompliziert mit den Richtlinien." Man kann es ihm nicht verdenken. Die Richtlinien, an die sich Sportler halten müssen, sind mitunter komplexer als die Regeln ihrer Sportart. Kein Wunder, dass manche da auch aufs Zwitschern pfeifen.