Zum Hauptinhalt springen

Ein Haus aus dem Katalog

Von WZ Online

Wirtschaft

Versandhäuser bieten Fertigteilhäuser als Katalogware an. | Kosten ab 100.000 Euro. | Wien. Kleidung und Möbel aus dem Katalog bestellen war gestern. Heute kann man ganze Häuser im Versandhaus erstehen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Die Versandhandelsmarken Otto, Universal und Quelle steigen in das Geschäft mit Fertigteilhäusern ein und haben ihr Angebot dabei auf Passivhäuser fokussiert. Der Hersteller, die Passivhaus-Produktion Gesellschaft mbH (PhP), gehört zu 51 Prozent Johann Weichselbaum, dem Gründer des niederösterreichischen Fertighausherstellers Elk. PhP schließt die Verträge mit den Kunden, produziert die Häuser und stellt sie auf, sagte Weichselbaum am Montag bei einer Pressekonferenz.

Für die Zusammenarbeit mit dem Versandhändler hat er sich ehrgeizige Ziele gesteckt: Im ersten vollen Geschäftsjahr 2011 sollen 300 Häuser verkauft und ein Umsatz von 40 Mio. Euro lukriert werden. Damit wäre PhP die Nummer 3 am österreichischen Fertighaus-Markt. Nummer 1 ist laut Weichselbaum derzeit die Elk Fertighaus AG, den zweiten Rang teilten sich mehrere Hersteller untereinander auf. Bis 2015 sollen 2.000 Häuser jährlich verkauft und 300 Mio. Euro umgesetzt werden. Damit hofft PhP zum Marktführer in Europa aufzusteigen. Otto/Universal-Geschäftsführer Harald Gutschi gibt sich bereits siegessicher: Man habe nicht nur ein "Top-Produkt", sondern verfüge auch über ein Werbebudget von 2 Mio. Euro für 2011: "Niemand hat ein höheres Werbebudget im Fertighausmarkt", so Gutschi.

Quelle-Relaunch

Details zum Relaunch der Marke Quelle in Österreich am 1. Jänner 2011 wollte Harald Gutschi, Geschäftsführer von Otto/Universal in Österreich (Unito Versand & Dienstleistungen GmbH), noch nicht preisgeben. Er kündigte lediglich eine Pressekonferenz zum Thema am 1. Dezember an und sprach von einem "guten und nachhaltigem Konzept" für die Versandhandelsmarke. Es werde einen neuen Quelle-Katalog geben - neben dem Vertrieb im Internet soll auch jener über Katalog bestehen bleiben. Im Moment werden über die Marke Quelle nur die Häuser vertrieben. Quelle Österreich ist 2009 in Folge der Insolvenz der deutschen Mutter in die Pleite geschlittert, die deutsche Otto-Gruppe hat im November des Vorjahres die Marken-Rechte und das Russland-Geschäft gekauft.

Ab 100.000 Euro

Die Passivhaus-Kataloge skizzieren insgesamt 50 Modellhäuser - 10 Hausgrößen in 5 verschiedenen Baustilen. Der Preis liegt zwischen 100.000 und 200.000 Euro. Die Kunden können zunächst einen Katalog anfordern und werden anschließend zu einem Beratungsgespräch in eines der zwei Musterhäuser (in der Blauen Lagune in Vösendorf und in Haid bei Linz) in Österreich eingeladen. Die Kunden müssen das Haus erst nach der Übergabe zahlen, davor werden nur "Vorlaufkosten" fällig, die 5 Prozent des Hauspreises ausmachen, werben die Projektpartner. PhP sichere sich mit einer Bankgarantie des Kunden ab, sagte PhP-Verkaufsleiter Hannes Wippel.