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Auch Boris Becker kann irren. Es ist noch nicht lange her, da hat er sich über den Zustand des Tennis echauffiert, weil hinter Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer zu wenig nachkomme. Dann aber kamen sie doch, Dominic Thiem, Sascha Zverev, Daniil Medwedew und Stefanos Tsitsipas. Und bei diesen US Open dürfen die Fans Zeuge werden, wie schon die nächste Generation in den Startlöchern scharrt. Vielmehr ist es eine der aufregendsten Zeiten in diesem Sport, und das bei Damen und Herren. Die Großen sind noch nicht bereit, die Bühne zu verlassen, die Jungen haben sie aber schon mit Pauken und Trompeten betreten. Dass etliche Topspieler New York diesmal fernbleiben, hat der Qualität keinen Abbruch getan und hochklassiges Tennis sowie neue (künftige) Stars ins Rampenlicht gebracht. Freilich: Rekorde sind schön und über Jahre währende Dominanzen beeindruckend. Noch mehr beeindruckt ist man aber, wenn es dann jemand schafft, diese zu durchbrechen. In diesem Zusammenhang ist auch eine Studie bemerkenswert, die die Marketing-Agentur Reboot Online anhand von Facebook-Reaktionen auf Artikel bezüglich sommerlicher Fußball-Transfers erstellt hat. Demnach hat nicht der Wechsel Lionel Messis zu PSG oder jener Cristiano Ronaldos zu Manchester United die meisten "Herzerl" und "Wows" abgestaubt, sondern jener von Marcus Bettinelli von Fulham zu Chelsea. Ob das repräsentativ ist, sei dahingestellt. Manchmal ist es aber gut, sich zu entsinnen, dass Sport aus mehr als den ewig gleichen Siegern besteht.