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Ein Hoch den Gebühren

Von Bernhard Baumgartner

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Die Erhöhung der ORF-Gebühren im kommenden Jahr dürfte fix sein. Nachdem ORF-Chef Alexander Wrabetz im Publikumsrat bereits laut über eine Erhöhung nachgedacht hat, reagierte ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf tags darauf "nicht generell ablehnend", verwies jedoch darauf, dass das keine Entscheidung der Politik sei. Das freilich sollte er nicht allzu laut sagen. Denn die Erhöhung segnet der Stiftungsrat des ORF ab, in dem alle Mitglieder von Regierung, Ländern und Parteien handverlesen sind. Und das ist auch gut so. Denn es kann ja wohl nicht sein, dass sich ein Gremium des ORF ohne politische Kontrolle die Höhe der Gebühren selbst ausmacht. Da es sich dabei um eine staatliche Gebühr handelt, sollte es selbstverständlich sein, dass hier die Politik entscheidet. Alles andere wäre auch ein Skandal. Kein Grund also, sich hinter einem angeblich unabhängigen Gremium zu verstecken.

Dass der ORF nun nach etlichen Jahren mit gleich hohen Gebühren mehr Geld vom Zuseher will, ist nachvollziehbar. Schließlich sind vom Werbemarkt in den kommenden Monaten keine allzu großen Sprünge zu erwarten und Löhne, Rechte- und Produktionskosten steigen aber dennoch. Der ORF hat also gar keine andere Möglichkeit, als die Gebühren zu erhöhen - oder bei der Politik um mehr Geld zu bitten. Dass sich die Zuseher angesichts des immer privater anmutenden Programms etwa von ORF1 und Ö3 fragen, wieso sie überhaupt zahlen, steht auf einem anderen Blatt.