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Ein Internet mit Laser-Speed

Von Gregor Kucera

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Es könnte ein großer, ein riesiger, Schritt für die Zukunft des Internets werden. Nicht nur, was die Geschwindigkeit betrifft, sondern vor allem die Kostenstruktur und die weltweite Verfügbarkeit.

Per Laser haben es Wissenschafter der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) nun geschafft, ein Datenpaket von 1 Terabit pro Sekunde durch die Luft zu übertragen. Das könnte die Struktur von Internet-Backbones, wie wir sie kennen, revolutionieren. Das Rückgrat des Internets, die sogenannten Backbones, transportieren hunderte Terabyte pro Sekunde über Glasfaserkabel. Eine ganze Reihe davon verläuft auf dem Meeresgrund, eine sehr teure und auch unsichere Lösung. Ein einziges Kabel durch den Atlantik kostet mehrere hundert Millionen US-Dollar und ist durch Anker, Erdbeben und andere äußere Einflüsse gefährdet.

Eine Lösung könnte sein, Daten per Satellit zu übertragen. Das ETH-Team nahm ein Teleskop zur Hilfe und sendete den Lichtstrahl zu einer 54 Kilometer entfernten Bergstation. Der Laser wird moduliert, um hohe Übertragungsraten zu erreichen. In der Praxis könnte das System problemlos 40 Terabit pro Sekunde übertragen. Wahrlich mit Laser-Geschwindigkeit.

Doch nicht nur die Geschwindigkeitssteigerung wäre ein Durchbruch, auch die weltweite Verfügbarkeit von schnellem Internet könnte so vorangetrieben werden. Ein Netz aus vielen Satelliten schafft so ein weltumspannendes und ausfallsichereres Internet.