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Ein Job für Peter Rapp?

Von Christina Böck

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Das Einzige, von dem die Salzburger Festspiele wohl nicht noch mehr brauchen, ist Glamour. Könnte man glauben. Dennoch hat der neue Intendant Alexander Pereira als Neuerung einen Festspielball präsentiert. Das ist recht und würdig, und so ein Robenkauf soll sich ja auch amortisieren.

Dass man mit Glamour auch so seine liebe Not haben kann, das haben die Verantwortlichen der Oscar-Gala diese Woche erlebt. Die Show stand plötzlich ohne Regisseur da, weil Brett Ratner nach seiner Aussage "Proben sind nur etwas für Schwuchteln" reumütig das Handtuch geworfen hatte. Das bedeutete in Folge, dass auch Eddie Murphy, der Moderator, den Ratner engagiert hatte, seinen Hut nahm. Einen Tag später war ein neuer Regisseur gefunden, Brian Grazer und noch einen Tag später ein neuer Moderator: Billy Chrystal macht es. Jetzt mal abgesehen davon, dass sich in Sachen Entscheidungsgeschwindigkeit die Macher von "Wetten, dass . . ?" ein Scheibchen abschneiden könnten: Eddie Murphy? Billy Chrystal? Welche Zeitmaschine hat uns denn da in die späten 80er gejagt? Nichts gegen den "Prinz aus Zamunda" und seinen Freund, den Harry von der Sally, aber vielleicht ist das doch nicht die optimale Strategie, um einem der wichtigsten Fernsehereignisse des Jahres aus seinem Quotentief zu helfen und ein junges Publikum anzusprechen.

Obwohl. Der ORF macht es genau umgekehrt. Da wurde jetzt Peter Rapp, der seit mindestens 96 Jahren "Licht ins Dunkel" moderiert, zugunsten eines jüngeren Teams abmontiert. Und das ist ja wohl wirklich ein Skandal.