Zum Hauptinhalt springen

Ein Kärnten für die Zukunft

Von Ina Weber

Politik

Historiker Stefan Karner über das "Karner-Papier". | Wien. Um das Ortstafel-Problem endlich aus der Welt zu schaffen, beauftragte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel im Frühjahr 2005 den Historiker Stefan Karner, die Konsens-Gespräche zwischen Slowenenverbänden, Kärntner Heimatdienst und den Kärtner Parteien und Verbänden zu moderieren. Herausgekommen dabei, ist ein Kompromiss, "der von allen akkordiert wurde", sagte Karner im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Nur Landeshauptmann Jörg Haider habe zum Schluss doch nicht zugestimmt. "Warum, das müssen Sie ihn selber fragen."


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 19 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Mit dem so genannten "Karner-Papier" würde ein "Weg des Ausgleichs" beschritten, ist Karner überzeugt. Ein Weg, der schon 1920 beschritten wurde, als bei einer Volksabstimmung sich die Mehrheit für Kärnten entschieden hat - "das war eine Absage an Rache und Gewalt", so Karner.

Dieser Weg würde mit diesem Papier fortgeschritten und beinhalte Vorteile für beide Volksgruppen. Zumindest würde sich Kärnten vor der Welt nicht bloßstellen - und ein in die Zukunft gerichtetes Kärnten würde gestärkt. Denn das Papier sei "ein Spagat zwischen Rechtsstaatlichkeit, historischer Belastung und politischen Möglichkeiten". Damit würden insgesamt 158 zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten stehen.

Bernhard Sadovnik, Vorsitzender der Gemeinschaft der Kärntner Slowenen, möchte am "Karner-Papier" festhalten - trotz der "Verrückung Haiders". Er könne sich vorstellen, gemeinsam mit Karner, eine Info-Tour durch Kärnten zu machen, unter dem Motto: Keine Angst vor Ortstafeln.