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Einst stellten sie einen Großteil an Ärzten und Wissenschaftern, heute vegetieren Afghanistans Akademikerinnen ebenso wie alle anderen Frauen im Land unter unvorstellbaren und - entsprechend den Anordnungen der Taliban - unsichtbaren Bedingungen dahin.
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"Madhu, die Regierung Afghanistans, führt einen Krieg gegen Frauen": So beginnt eine Petition an die United Nations (UN), die WissenschafterInnen aus aller Welt initiiert haben und für die derzeit nach dem Schneeballsystem via e-mail Unterschriften gesammelt werden. Tatsächlich ist es nicht nur die Burka, unter die die Frauen gezwungen wurden, sie dürfen weder einen Beruf ausüben, ohne einen männlichen Verwandten in der Öffentlichkeit gesehen werden, haben unhörbar zu sein und dürfen nicht einmal das Licht sehen (Bemalungspflicht aller Fenster in Häusern, in denen Frauen leben). Noch die geringsten versehentlichen Regelverstöße sind tödlich.
Tödlich ist das Leben für sie aber auch sonst. Tausende sterben an ihren Depressionen oder verhungern, die Suizidrate dürfte exorbitant sein. Mithin: Verhältnisse, die von der Zivilgesellschaft nicht länger hingenommen werden können, weshalb sich auch die "Wiener Zeitung" mehrheitlich dieser Petition angeschlossen hat.
Hilfe brauchen aber auch die "Ärzte ohne Grenzen". Ihre Hilfsprogramme im Talibangebiet werden derzeit - so gut es geht - von lokalen Mitarbeitern der Organisation weitergeführt. Im Norden Afghanistans sind indessen noch fünf internationale Mitarbeiter von "Ärzte ohne Grenzen" im Einsatz, während sich die internationalen Teams in den Nachbarländern um die Flüchtlingslager kümmern. Im Vordergrund steht die drohende Hungersnot in dem Gebiet: Die Lebensmittelvorräte reichen nur noch für wenige Wochen. Spendenkonto von "Ärzte ohne Grenzen" Österreich: P.S.K. 930 40 950.