Polen: Schweigeminuten für die Absturzopfer. | Kaczynski-Leichnam in Polen eingetroffen. | Warschau/Moskau. Mit zwei Schweigeminuten hat Polen Sonntagmittag der Opfer des Flugzeugabsturzes von Smolensk gedacht. Unmittelbar zuvor läuteten im ganzen Land Kirchenglocken. Als die Alarmsirenen um 12.00 Uhr aufheulten, blieben Menschen auf der Straße stehen, Autos stoppten. Vor dem Präsidentenpalast in Warschau verharrten Hunderte Menschen in stiller Andacht. | Polens Präsident Kaczynski bei Flugzeugabsturz getötet
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Zuvor waren die Menschen landesweit in die Gottesdienste geströmt, um der Opfer des Absturzes vom Samstag zu gedenken.
Ministerpräsident Donald Tusk zündete vor dem Parlament in Warschau eine Grabkerze für die Toten an und kniete nieder. Vom Turm der Marienkirche in Krakau ertönte das Stück "Tränen der Mutter".
Am frühen Nachmittag sollen die Särge mit dem Präsidentenpaar nach Warschau gebracht werden. Vom Militärflughafen werden die sterblichen Überreste von Staatspräsident Lech Kaczynski und seiner Frau Maria in den Präsidentenpalast gebracht.
Beim Absturz der polnischen Präsidentenmaschine, einer Tupolew-154, waren am Samstagvormittag nahe Smolensk im Westen Russlands alle 97 Insassen ums Leben gekommen. An Bord befanden sich unter anderen Kaczynski und seine Frau Maria, der polnische Generalstabschef Franciszek Gagor, Nationalbankchef Slawomir Skrzypek, Vizeaußenminister Andrzej Kremer sowie zahlreiche Parlamentarier und nahezu die gesamte Führung der polnischen Armee.
Gerichtsmedizinische Arbeit besonders schwierig
Viele der Todesopfer wurden nach Moskau zur gerichtsmedizinischen Untersuchung gebracht. Spezialisten sollten die Leichen identifizieren, teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag in Moskau mit. Den Leichnam Lech Kaczynskis hatte bereits dessen Zwillingsbruder Jaroslaw am Vorabend bei einem Besuch in Smolensk in Augenschein genommen.
Nach Angaben der Moskauer Ermittler ist die gerichtsmedizinische Arbeit besonders aufwendig, weil viele Passagiere bei dem Aufprall zerrissen worden seien. Die ersten Leichen waren bereits am Samstag mit Hubschraubern in die russische Hauptstadt gebracht worden. In Moskau wird auf Anweisung des russischen Regierungschefs Wladimir Putin auch die Trauer der polnischen Angehörigen organisiert. In Moskau wurden am Sonntag mehrere Flugzeuge und Züge aus Polen erwartet. (APA/apn/dpa)
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