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Ein Leben ohne Brille

Von Alexandra Grass

Wissen
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Immer bessere Augenoperationen lassen Kurz- und Weitsichtigkeit verschwinden.
© corbis

Relex-Smile-Methode wird seit einem halben Jahr in Linz angewendet.


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Wien. Rund zwei Millionen Österreicher benötigen aufgrund einer Kurz- oder Weitsichtigkeit einen Sehbehelf - also eine Brille oder Kontaktlinsen. Dies muss aber nicht sein, denn eine neue Art der Lasertherapie kann ein Leben ohne Brille möglich machen.

Ob ein Mensch kurz- oder weitsichtig ist, hängt von der Länge des Auges und der Krümmung der Hornhaut - des vorderen klaren Fensters des Auges - ab. Im Idealfall werden die eintreffenden Lichtstrahlen aufgrund der Brechkraft der Hornhaut genau auf der Netzhaut gebündelt. Ist die Krümmung jedoch relativ zu stark, erfolgt die Bündelung vor der Netzhaut und man sieht ein verzerrtes Bild. Korrigiert man nun die Oberfläche der Hornhaut, kann man den Idealfall wiederherstellen.

Genau dieses Ziel wird mit der Lasertherapie verfolgt. Bei der seit rund 25 Jahren angewendeten Lasek-Methode wird dazu von der Hornhautoberfläche eine Schicht abgetragen, dem Auge damit eine Wunde zugefügt. Die Heilung dauert im Vergleich zur moderneren Femto-Lasik-Methode länger. Dabei wird ein Teil der Hornhaut mittels eines Schnitts quasi aufgeklappt ("Flap"), innen abgetragen und wieder zugeklappt. Die Methode ist fast schmerzlos und die Sehkraft ist meistens schon am nächsten Tag wieder hergestellt. Der Nachteil ist, dass die Hornhaut und damit die schützende Schicht an der gelaserten Stelle deutlich dünner wird.

Als schonender gilt die "Relex-Smile-Technik", die nun auch in Österreich angeboten wird. "Der entscheidende Vorteil ist, dass die Hornhaut dabei ihre natürliche Struktur behält", erklärt Siegfried Priglinger, Vorstand der Augenabteilung am AKH Linz und Leiter des dortigen Smile Eyes Augenlaserzentrums. Dadurch ergebe sich eine höhere Stabilität. Auch hier sei die Sehschärfe oft schon am Tag nach dem Eingriff wiederhergestellt.

Das Ergebnis sollte dauerhaft sein, wie eine Dreijahres-Studie belegt - Langzeiterfahrungen fehlen noch aufgrund der Neuartigkeit der Methode. Priglinger zeigt sich optimistisch, da "Smile" im Gegensatz zur konventionellen Femto-Lasik-Methode gewebeschonender ist und die Hornhaut stabiler bleibt. Die neue Methode eignet sich speziell für jüngere Menschen zwischen 20 und 40 Jahren, vor allem mit mittlerer bis hoher Kurzsichtigkeit von drei bis zehn Dioptrien. Wie bei den anderen Verfahren liegt die Genauigkeit der Technik zwischen null und einer halben Dioptrie Restfehlsichtigkeit. Aufgrund der nur geringen Öffnung der Hornhaut ist es bisher auch zu keiner Infektion gekommen. Die Kosten belaufen sich auf rund 2500 Euro pro Auge.