Blick über die Staatsgrenzen. | Auf du und du mit der Wirtschaft. | Spittal/Drau. Warum Bernd Gritschacher seine drei Töchter auf die Höhere Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Berufe (HLW) in Spittal/Drau geschickt hat, ist rasch beantwortet: "Eine breit gefächerte Grundausbildung ist heute wichtiger denn je", erklärt der Elternvereinsobmann der Kärntner Schule. Schließlich habe man im Leben mehr als "nur einen einzigen Beruf".
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Die HLW bietet ihren Schülern vier verschiedene Ausbildungszweige mit jeweils mehreren Schwerpunkten. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zum Erwerb zahlreicher Zusatzzertifikate. Einem Leben voller Möglichkeiten sollte also nichts mehr im Wege stehen. Dass Gritschachers Kinder bezüglich Vielfalt und Flexibilität an der HLW gut aufgehoben sind, bestätigt nun auch die Fachjury der "Wiener Zeitung": Sie hat die Bundeslehranstalt zur Schule des Monats September gekürt. Eine Auszeichnung, die nicht von ungefähr kommt, investieren doch Lehrer und Schüler pausenlos Zeit und Energie in unzählige Praxisprojekte. Darüber hinaus ist die HLW seit Jahren Vorreiterin in Sachen Schulentwicklung.
Wie ein Unternehmen
So hat Direktorin Johanna Egger vor drei Jahren ein "mittleres Management" - bestehend aus mehreren Lehrern - installiert, das unter anderem für Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Organisation zuständig ist und ihr den Rücken für pädagogische Belange freihält. Egger führt die Schule wie ein großes Unternehmen. Das zeigt sich unter anderem, wenn es um Prozesse der Zielfindung und -erreichung geht. Dadurch ergeben sich bereits in der Schule Strukturen, wie sie viele Absolventen der HLW später im Berufsleben antreffen werden.
Überhaupt zeigt sich die Bundeslehranstalt auf du und du mit der Wirtschaft. Ob im Rahmen der Praxisausbildung im Gastronomie- und Tourismusbereich, in einer der eigens eingerichteten "Übungsfirmen" oder bei den zahllosen öffentlichen Veranstaltungen, die die Schüler organisieren und betreuen: Maßstab für die eigenen Leistungen sind die Erfordernisse des Wirtschaftslebens.
Experten von außen
Einerseits holt sich die HLW Expertenwissen ins Haus: So arbeiten etwa Kommunikationstrainer und andere Fachleute regelmäßig mit den Schülern. Andererseits wird der Blick nach außen - mitunter sogar über die Staatsgrenzen hinaus - gefördert: Intensivsprachwochen, zum Beispiel in England oder Irland, gehören zum fixen Programm. Darüber hinaus kann auch das dreimonatige Pflichtpraktikum im Ausland absolviert werden.
Schulsprecherin Manuela Sattlegger etwa hat drei Monate auf Korsika verbracht und ist dabei wohl auf den Geschmack gekommen: Nach der Matura soll sie der "erste Weg" gleich wieder ins Ausland führen.