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Da sage noch einer, die Erste Liga sei eine Fehlkonstruktion, die die Klubs in den Konkurs treibt. Gut, das kann man doch sagen, Beispiele gibt es genügend. Andererseits: In vielen anderen Ländern ist es nicht viel besser. Von der Schweiz etwa sollte man sich besser nichts abschauen. Im Vorjahr musste Servette Genève dank des zweiten Konkurses binnen weniger Jahre - den ersten hatte der schon von seinen Admira-Zeiten einschlägig bekannte Majid Pishyar verursacht - aus der zweitklassigen Challenge League absteigen, nun sorgt der FC Biel-Bienne im Tagesrhythmus für Negativschlagzeilen. Erst im Vorsommer hatte Präsident Carlo Häfeli die Mehrheit am Klub übernommen, seitdem hat er ihn binnen rekordverdächtigen zehn Monaten an die Wand gefahren. Geldversprechen wurden nie eingehalten, sportlich absurde Entscheidungen getroffen. Eine dieser Leistungen der besonderen Art war erst kurz nach Ostern die Verpflichtung des Kroaten Zlatko Petricevic als Trainer, der sich in der Vergangenheit mehr damit einen Namen gemacht hatte, dass er Journalisten bedroht hatte, als mit sportlichem Erfolg. Schlagend waren seine Argumente auf andere Weise: In der Vorwoche streckte er dem Physiotherapeuten die Faust ins Gesicht. Weil auch die Spieler mit dem Mann nicht mehr konnten, für den Fabian Stoller die Bezeichnung "Trainerclown eine massive Untertreibung" findet, und außerdem seit Monaten keine Gehälter bezahlt wurden, streikten sie. Häfeli werden sie nun vor Gericht sehen, der Klub wird wohl demnächst Insolvenz anmelden. Nun zog die Liga die Notbremse und kickte die Bieler wegen diverser Verstöße aus dem Profifußball. Manchmal ist es doch besser so.