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Er wollte was Krisenfestes werden, behauptet Rüdiger Nehberg und wurde Abenteurer. Kein gewöhnlicher versteht sich, eher ein Survival-Spezialist. Gern nennt er sich "Sir Vival", Karlheinz Böhm bezeichnete ihn einmal als warmherzigen, sympathischen Spinner. Tatsächlich gilt er als Vater der europäischen Survival-Szene: Seit den 68ern macht er durch spektakuläre Touren auf sich aufmerksam und avancierte mit den Jahren vom gelernten Bäcker und viel belächelten Dschungelläufer zum ernst zu nehmenden Menschenrechtler.
Dass es von diesem Schlag noch andere "Wegbereiter" gibt, davon berichtet die vom SWR produzierte Doku-Serie "Abenteuerer". Sie wird diese und nächste Woche in der ARD ausgestrahlt. Die Porträts erzählen vom Leben des Greenpeace-Gründers David McTaggart, des Firefighters Red Adair und des Eiswanderers Arved Fuchs. Sie alle sind Raubritter des modernen Abenteurertums. Ständig sind sie mit ihrem eigenen Überleben beschäftigt, scheinbar unbeeindruckt, aber nicht ganz unabhängig von Kameralinse und Quote.
Wer nichts mehr dazulernen will, der kann eigentlich schon einmal ins Grab kriechen, sagt Nehberg. Deshalb will er sich im Juli zum 70er ein ganz besonderes Geschenk machen: Des Nachts wird er sich in Brasilien im Urwald aussetzen lassen und über eine Distanz von 1.000 km den Weg in die Zivilisation finden. Bleibt zu hoffen, dass er es schafft, wie immer Spaß an der Sache hat und die Medien Wind von dem Spektakel bekommen. Schlimmstenfalls würde sein Aktionismus im medialen Heißhunger untergehen.