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Ein Meister seines Fachs

Von Christina Böck

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Dass man da nicht früher draufgekommen ist. Der TV-Sender Arte zeigt nun eine Doku-Reihe mit dem Titel "Schlemmen mit Gerard Depardieu". Es sieht allerdings so aus, als hätte das Drehteam Depardieu bei seinem letzten aufsehenerregenden Bankett nicht begleitet. Denn die Schlemmertour führt nicht nach Afrika, wo Depardieu im Vorjahr zwei Löwen verzehrt hat. Seine Version der Geschichte: Die Löwen standen nun einmal im Weg, also wurden sie erschossen. Und weil es ja schade wäre um das gute Fleisch, wurden die Löwen dann eben auch verspeist.

Nicht überliefert ist, wie Depardieu seine Löwen dann zubereitet hat. Ob eher von der afrikanischen Umgebung inspiriert oder doch mehr im Stil der frankophilen Fusionsküche. Unbestritten ist wahrscheinlich aber die Weinbegleitung. Denn auch das weiß man mittlerweile von Schlemmer Depardieu: Er trinkt 14 Flaschen Wein pro Tag. Das ist ein beträchtlicher flüssiger Proviant, den man da so für ein paar Tage Afrika einpacken muss. Wie der französische Putin-Freund das hinkriegt, kann man also nun in einer eigenen Serie verfolgen. Das ist fraglos von hohem Unterhaltungswert und scheint auch, glaubt man dem "Spiegel", der bereits einen Blick in die erste Folge werfen konnte, für wohligen Grusel zu sorgen. Weil Depardieu einfach wirklich alles verspeist, was nicht rechtzeitig davonläuft.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Serie nicht allzu konsequent ist in der Begleitung der Schlemmerei. Über die Verdauungsvorgänge des Monsieur Depardieu weiß man eh schon mehr als man je befürchtet hat.