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Es heißt ja immer, das Unterhaltungsgeschäft sei so oberflächlich. Da ginge es nur ums schnelle Geld und um glatte Haut. Und sonst interessiert so einen Pop- oder Hollywoodstar nichts.
Und dann gibt es Leonardo DiCaprio. Der zwar zuletzt damit Schlagzeilen gemacht hat, obszön viel mit einem Werbeclip für ein Casino verdient zu haben. Der sich aber auch seit Jahren für ein bestimmtes Thema einsetzt - gegen die globale Erwärmung. Damit hat es sich DiCaprio nicht leicht gemacht. Denn dieses Thema ist keines, mit dem man schnelle, lautstarke und ein bisschen modische Empörungen in den Sozialen Medien generieren kann. Das ist ein Thema, das von den Menschen verlangt, selbst etwas zu tun, statt nur groß zu reden. Und es ist ein Thema, dessen Dringlichkeit nicht so leicht zu vermitteln ist: Denn solange man nicht in seinem Alltag von den Folgen des Klimawandels merklich eingeschränkt wird, wird man sich nicht mit zukünftigen Bedrohungen bringen kann, beschäftigen.
Gerade darum ist es so wichtig, dass Künstler, die ein breites Publikum ansprechen, als Testimonials für Umweltschutz auftreten. DiCaprio hat jetzt einen Mitstreiter bekommen: Musiker Pharrell Williams, der Mann, der ein Jahr lang alle "Happy" machte, organisiert ein kontinente-überspannendes "Live Earth"-Konzert am 18. Juni. Die ersten Zyniker ("Da fliegen dann Künstler mit dem Flugzeug zu einem Klimaschutz-Konzert.") haben sich schon gemeldet. Aber Williams hat nicht vor, sich lächerlich machen zu lassen. Es sei ihm viel Aufmerksamkeit gegönnt für das Projekt. Das kann uns allen nicht schaden.