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Gerade einmal 16 Jahre alt ist Lovelyn, die Siegerin des Fernsehwettberbs "Germany’s Next Topmodel" (siehe unten). Die Siegerin strahlt, alle sind glücklich, neuer Star und so weiter. Welch eine Welt voll Glanz und Schönheit. . . !
Tatsächlich?
Ich verleihe jedem einen Preis für gesteigerte Naivität, der behauptet, Models wären keine Objekte der Fleischbeschau. Ein Model verkauft, da ist jetzt eine sprachliche Differenzierung notwendig, um ein Missverständnis zu vermeiden, nicht seinen Körper, aber das Aussehen seines Körpers. Und eine 16-Jährige ist immer noch eine 16-Jährige, auch wenn sie wie 25 aussieht, der vor lauter Aussichten auf Geld und Glamour und weite Welt und Jetset gar nicht klar sein kann, was sie gemacht hat. Und was mit ihr gemacht werden wird, wenn sie in Sexy-Outfit vor sabbernden Greisen zwischen 25 und 95 paradiert. Und wenn es ihr klar ist, ist sowieso grundlegend etwas danebengegangen.
Immer noch jünger, immer noch dünner, immer noch mehr Haut zeigen: Die Sexualisierung der Gesellschaft einfach als "Zeitgeist" abtun, ist einfach, und ebenso einfach ist es, jeden, der dagegen angeht, als gestrig und verstockt und prüde lächerlich zu machen. Zumal Sex nicht zuletzt ja ein Riesengeschäft ist: Allein in den USA beträgt der Umsatz daraus rund 100 Milliarden Dollar im Jahr, und jede Sekunde sehen rund 30.000 Personen pornografische Websites an. Den weltweiten Umsatz, der mit Kinderpornografie erzielt wird, schätzen Experten auf bis zu 20 Milliarden Dollar. Aber Lovelyn ist ohnedies schon 16. . .