Auftakt zum "European Cyber Security Month".
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 10 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Wien. Die moderne Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) eröffnet große Chancen, birgt aber auch viele Gefahren. So können zum Beispiel mangelnder Schutz vor Computer-Viren, leichtfertiger Umgang mit Passwörtern, Vertrauen in gestohlene oder vorgetäuschte Identitäten im Internet böse Folgen haben.
Bei der am Dienstag im Bundeskanzleramt in Wien vorgestellten, von der Europäischen Kommission und der European Network and Information Security Agency (Enisa) initiierten Kampagne "European Cyber Security Month" (ECSM) stehen im Oktober 2014 Security (Sicherheit) und Awareness (Achtsamkeit) im Zentrum. Diese Begriffe kommen in den Titeln der 38 in Österreich durchgeführten ECSM-Aktivitäten - darunter auch eine "Hacker-Challenge" für die Jugend - am häufigsten vor. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Veranstaltungen und beteiligten Organisationen ungefähr verdoppelt. Das sei ein "Spitzenwert im europäischen Vergleich" stellte Sonja Steßl, Staatssekretärin im Bundeskanzleramt, erfreut fest. Es gelte aber schon, die "digital literacy" - also den richtigen Umgang mit Computer und Internet - weiter zu fördern und bestehende Unterschiede nach dem Bildungsgrad, aber auch zwischen Alt und Jung sowie zwischen Männern und Frauen zu verringern.
Bei den Kindern anfangen
Roland Ledinger, der für Informations- und Kommunikationstechnologie-Strategie zuständige Bereichsleiter im Bundeskanzleramt, verwies auf ein Bündel von Maßnahmen auf diesem Gebiet. Dabei müsse man bei der Erziehung anfangen und schon Kindern ab dem Kindergarten beibringen, dass sie im Umgang mit dem Internet genauso aufpassen müssen wie im Straßenverkehr. Laut einer Luxemburger Studie habe bereits mehr als die Hälfte der Acht- bis Neunjährigen Erfahrungen mit Facebook gemacht.
"Noch immer werden Passwörter auf Bildschirme geklebt oder per E-Mail verschickt", sagte Ledinger. Er rät dazu, auf Internet-Formularen lediglich die Muss-Felder auszufüllen und sonstige Daten nicht preiszugeben. Dass die Menschen hier bereits vorsichtiger werden, schließt er aus einer nach Edward Snowdens Enthüllungen gemachten Studie, derzufolge zuletzt 79 Prozent der Download-Vorgänge abgebrochen wurden, weil die Nutzer bestimmte Angaben nicht machen wollten.
Die Achtsamkeit am Computer sei bereits groß, anders sehe es aber beim Virenschutz am Smartphone sowie beim Herunterladen von Apps aus, warnten Steßl und Ledinger. Hier gehöre das Bewusstsein noch geschärft.