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In der ÖVP Wien sind die Weichen für die Gemeinderatswahlen 2006 gestellt: Stadtrat Johannes Hahn wird beim Landesparteivorstand am 24. Juni zum geschäftsführenden Obmann an der Seite von Alfred Finz bestellt.
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Beim Presseheurigen am Dienstagabend anlässlich seines Zwei-Jahres-Jubiläums als Wiener VP-Chef machte Finz endlich offiziell, was hinter den Kulissen schon längst auf Schiene war: Johannes Hahn wird der Mann, mit dem die ÖVP in eine erfolgreichere Zukunft aufbrechen will.
Die Gegenwart bietet jedenfalls keinen Trost: Als - neben dem Sonderfall Kärnten - einzige Landespartei konnten die Wiener vom Wählerexodus der FPÖ nicht profitieren und drohen nun, zwischen einer übermächtigen SPÖ und aufstrebenden Grünen förmlich zerrieben zu werden.
Mit der Bestellung Hahns zum geschäftsführenden Obmann, die beim Landesparteivorstand kommende Woche auch formell abgesegnet werden soll, hat nun, nach der FPÖ und den Grünen, auch die ÖVP ihre personellen Weichen für die spätestens im Frühjahr 2006 anstehenden Gemeinderatswahlen gestellt.
Finz, der Parteichef bleibt, war nach dem schwachen Abschneiden der Wiener ÖVP bei den Bundespräsidenten- und EU-Wahlen immer mehr unter Druck geraten, den Weg für eine Neuaufstellung der Partei frei zu geben. Mit Hahn, der als ausgewiesener Liberaler gilt und auf den Spitznamen "Gio" hört, an der Spitze verbinden viele innerhalb der Partei - wenn auch längst nicht alle - die Hoffnung, für liberale bürgerliche Wähler wieder attraktiv zu werden.
Mit dem studierten Philosophen (Dissertation über "Perspektiven der Philosophie heute - dargestellt am Phänomen Stadt") kommt ein Mann an die Spitze, der sowohl die Partei kennt, wie auch über Wirtschaftserfahrung, zuletzt als Vorstandschef der Novomatic AG, verfügt.
Der 1957 geborene Wiener begann seine politische Karriere in den 70er-Jahren bei der Jungen ÖVP. Weitere Erfahrung sammelte er als Mitarbeiter des damaligen VP-Generalsekretärs Michael Graff. 1996 zog er in den Wiener Gemeinderat ein, 2003 wurde er Stadtrat.