Zum Hauptinhalt springen

Ein neues Fördergesetz ist viel zu wenig

Von Tamara Arthofer

Kommentare

Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 11 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Jetzt ist es also amtlich. Der Entwurf für ein neues Bundessportfördergesetz geht in Begutachtung, dieses soll - man höre und staune - 2014 in Kraft treten. Eh schon. Immerhin bastelt man ja seit drei Jahren daran. Aber okay, gut Ding braucht Weile. Und es soll ja alles transparenter, einfacher, besser werden. Ob das alle so sehen, sei dahingestellt. Doch dass etwas passieren musste, war offenkundig: Alleine schon dafür, um an Förderungen heranzukommen, musste man sich bisher einige Semester mit Jus beschäftigt haben.

Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

Die nun angestrebte Vereinfachung ist ein wichtiger Schritt, das neue Gesetz aber - wie es in den vergangenen Wochen wegen der medaillenlosen Olympischen Spiele in London in Mode gekommen ist - an Erfolgserwartungen zu knüpfen, ist nicht nur illusorisch, sondern fatal.

Schließlich liegt im österreichischen Sport viel mehr im Argen als ein paar Paragrafen und medaillenlose Spiele.

In der Schule kommt Bewegung praktisch gar nicht mehr vor, bezüglich Infrastruktur hinkt Österreich vergleichbaren Ländern um Kilometer hinterher. Erst wenn diese Baustellen behoben werden, sich die Rahmenbedingungen für alle Sporttreibenden bessern und erst wenn sich der Grundgedanke ändert, dass Sport als Anhängsel wahrgenommen und bestenfalls dann wichtig genommen wird, wenn es um Medaillen geht, ist wirklich etwas erreicht. Ein Gesetz allein kann das nicht bewirken.