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Ein österreichisches Schicksal

Von Francesco Campagner

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Die Ära des klassischen Showmasters ist längst vorbei. Größen wie Peter Frankenfeld, Hans Rosenthal oder Hans-Joachim Kulenkampff sind längst von dieser Welt geschieden. Deren legitime Nachfolger Günther Jauch und Thomas Gottschalk sind eher unorthodoxe Vertreter jener Spezies, ohne der man sich vor langer Zeit keine Fernsehunterhaltung vorstellen konnte. Andere einst vielversprechende Talente wie Karl Dall, Frank Elstner oder Jürgen von der Lippe müssen sich mittlerweile mit kleineren Showbrötchen zufrieden geben, und Harald Schmidt hatte sich im deutschsprachigen Raum überhaupt ein eigenes Showformat nach US-Vorbild geschaffen.

Auch Österreich hatte einst mit Peter Rapp eine Nachwuchshoffnung, die in den 80er Jahren im besten Mannesalter gerade recht für die Eroberung des deutschen Marktes schien. Mittlerweile ist Rapp 60 geworden, und der ORF widmete dem Showmaster nach einem Aufenthalt bei Helmut Zilk auch einen Kurzbeitrag in "Thema" am Montag in ORF 2. Dort durfte der einstige "Spotlight"-Mann kurz von seiner Kindheit erzählen und wurde dann von Roman Rafreider mit einer "knallharten Frage" nach seiner jetzigen Beziehung "überrascht". Der Mann, dessen Karriere sich genauso wie die Kugel beim sonntäglichen "Millionenrad", das er präsentiert, nur mehr am Stand dreht, lächelte und antwortete brav. Die gescheiterte internationale Karriere und das "potscherte (Finanz-)Leben" waren zum 60er kein "Thema" mehr.