Simmerings Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) fordert eine flächendeckende Regelung.
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Wien. Seit November hat auch der Bezirk Simmering ein Parkpickerl. Jedoch nur im innerstädtischen Bereich. Denn Bezirksvorsteher Paul Stadler (FPÖ) orientierte sich an dem Ergebnis einer Bürgerbefragung vor mehr als einem Jahr. "Ich habe von der Bevölkerung den Auftrag bekommen, in der Zone A ein Parkpickerl einzuführen, Zone B und C wollen keins", sagte er damals.
Heute will Stadler dem Wählerwillen aber nicht mehr nachkommen. Der Nachbarbezirk Favoriten hat mittlerweile ein Parkpickerl eingeführt, die südliche Nachbargemeinde Schwechat will nachziehen. Die einzigen möglichen Parkplätze befinden sich daher nur noch in den Zonen B und C in Simmering. Die Pendler könnten diese Bereiche bald zuparken. "Eine Katastrophe für Simmering", sagt Stadler. War das nicht vorherzusehen? "Die Zonen B und C mussten selber draufkommen", räumt Stadler ein. Das Nein von damals zählt für ihn nicht mehr. "Der Fleckerlteppich nutzt nichts", sagt Stadler. Er ist sich sicher, dass die Nein-Wähler heute für ein Parkpickerl stimmen würden.
Das würden zahlreiche Emails bestätigen. Eine nochmalige Befragung will Stadler aber nicht durchführen. Stattdessen wendet sich der Bezirksvorsteher an Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne): "Vassilakou muss handeln. Die Stadt soll für ganz Wien ein Parkpickerl einführen. Das wäre das Einfachste." Dann bräuchten sich die Bezirksvorsteher nicht mit den anderen Bezirksparteien abzumühen, um Mehrheiten zu finden.
Im Büro von Vassilakou verweist ein Sprecher darauf, dass nicht die Verkehrsstadträtin, sondern der Bezirk alleine entscheiden muss, ob ein Parkpickerl eingeführt wird. Stadler habe das ursprünglich auch so gehalten. "Wir haben ihm damals geraten, einen größeren Umfang zu wählen. Es war ja abzusehen, dass Verdrängungseffekte stattfinden werden."
Stadler habe sich aber nicht daran gehalten. "Jetzt muss er halt weitergehen", sagt der Sprecher und sichert ihm Unterstützung zu. "Die Bürger haben ein Recht darauf, dass es eine vernünftige Regelung gibt. Was auch immer er dazu braucht, kann er von uns kriegen." Umsetzen müsse er es aber selbst.