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Ein Partner für Basel II

Von Veronika Gasser

Wirtschaft

Die staatliche Förderbank Austria Wirtschaftsservice (AWS) wird mit der Einführung von Basel II an Bedeutung für die Unternehmen gewinnen. Davon gehen die Geschäftsführer Peter Takacs und Horst Bednar aus. Denn durch Garantien können die Kosten für Kredite wesentlich gesenkt werden.


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Für viele Unternehmer ist Basel II das drohende Schreckgespenst, vor allem für jene mit schlechter Bonität. Denn bei fehlendem Eigenkapital und zu hohem Risiko für die Banken drohen mit der Einführung von Basel II Ende 2006 die Kreditkosten zu explodieren. Das AWS will mit seinen Haftungen ausreichende Sicherheit bieten. Obendrein soll Venture- oder Beteiligungskapital (in Form von Spezialwertpapieren) in stärkerem Ausmaß als bisher vermittelt werden. Die Förderbank, die derzeit von vielen Klein- und Mittelunternehmen noch nicht wahrgenommen wird, geht davon aus, dass sich dies mit Basel II schlagartig ändert. Ab Juli 2005 will das AWS mit "Mikrodarlehen" ab einer Höhe von 15.000 Euro kleineren Betrieben unter die Arme greifen. Die bisherige Untergrenze für Kleinkredite lag bei 25.000 Euro. Mit dieser Änderung kommen künftig auch Unternehmer, die kleinere Investitionen tätigen wollen, in den Genuss geförderter Kredite.

Umstritten waren bisher die Kapitalgarantien. Denn sie sicherten Investoren ihre Beteiligung an Private Equity Fonds. Dadurch war es möglich, von der überdurchschnittlichen Rendite der Fonds zu profitieren, ohne den Verlust des investierten Geldes zu erleiden. Nutznießer waren nicht nur die Management-Gesellschaften der Fonds, sondern auch Investoren wie Banken, Versicherungen oder Pensionskassen. Zu Beginn dieser Initiative wurde auch davon gesprochen, dass den AWS das finanzielle Debakel ereilen werde. Vize-Aufsichtsrat und Investkredit-Chef Wilfried Stadler gab zu, dass mit größeren Ausfällen zu rechnen sei. Den Gesamtrahmen bezifferte er mit 725 Mio. Euro. Ein berühmter Fall einer Kapitalgarantie war der Kauf der Autoersatzteilkette Forstinger durchden Private Equity Fonds Orlando Management und Value Management Services. Die vom AWS abgesicherten "Sanierer" lösten das Immobilienvermögen heraus, um Forstinger dann gewinnbringend an die Beteiligungsgesellschaft Bridgepoint zu verkaufen.