Die heurige Skisaison steht unter keinem guten Stern. Die tragischen Stürze von Profi-Wintersportlern der letzten Zeit und der schwere Motorradunfall von Hermann Meier werfen die Frage auf, ob unsere Ski-Asse überhaupt ausreichend Versicherungsschutz genießen, falls einmal etwas auf der Piste oder in der Freizeit passiert, das zu erheblichen Einkommenseinbußen führt. Denn wer nicht fährt, gewinnt keine Preisgelder. Und die Rehabilitation nach einem Unfall ist teuer.
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"Die absolute Spitze ist gut versichert", informiert Walter Hrubesch von der Uniqa-Versicherung, zu deren Kunden neben dem "Herminator" der gesamte Kader des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) zählt - das sind etwa 400 Athleten. Bei Profisportlern werde zwischen privaten und beruflichen Unfällen nicht unterschieden, betonte Hrubesch am vergangenen Wochenende im Rahmen einer Veranstaltung des Versicherungsverbandes in Igls/Tirol. So konnte Meier seit seinem Unfall mit einem deutschen Autofahrer im letzten Sommer sein hohes Einkommensniveau halten. "Wir vom Verband haben vorgesorgt. Wir achten sehr darauf, dass es für jeden unserer Fahrer einen ausreichenden Sozialversicherungsschutz gibt", sagte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel.
Damit ein ÖSV-Sportler überhaupt die Lizenz zum Fahren erhält, muss er nachweisen, dass er mit der Uniqa einen Unfallversicherungsvertrag - eine "Lizenzversicherung" - abgeschlossen hat, die eine Art Grundschutz bietet. "Was er darüber hinaus tut, ist seine freiwillige Entscheidung", so Schröcksnadel. Die jährliche Prämie für die Lizenzversicherung beläuft sich auf 6.000 bis 10.000 Schilling. Spitzensportler lassen sich natürlich höher versichern und bezahlen bis zu 1 Mill. Schilling Prämie im Jahr, "je nachdem, was sie versichern wollen", so Hrubesch. Hermann Meier hat bei der Uniqa auch eine der ganz seltenen Ausfallsversicherungen abgeschlossen. Wieviel Prämie er dafür bezahlt, wird nicht verraten.
Für die Uniqa dient das ÖSV-Engagement rein Werbezwecken. Hrubesch: "Wir zahlen doppelt so viel aus, wie wir einnehmen." Der Schadensatz betrage etwa bei den Heilkosten 200%. Auch Hobbysportler seien gut beraten, eine Unfallversicherung abzuschließen. Bei einer jährlichen Prämie von 3.000 Schilling sind Leistungen von bis zu 1 Mill. Schilling abgedeckt. So werden etwa die Kosten des Suchens und Bergens von in Bergnot geratenen Personen (auch mit Hubschrauber) von der Privatversicherung abgedeckt. Die gesetzliche Sozialversicherung zahle nur in besonders schweren Fällen.