Das europäische Bewusstsein in Österreich ist wenig ausgeprägt, meint der EU-Abgeordnete Othmar Karas. Ein Maßnahmenpaket soll diesen Missstand beseitigen.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 21 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
"Österreich und die EU sind nicht zwei verschiedene Boote." Und: Politik und Medien hätten "alles zu tun", um die "Bürger zu Beteiligten" am vielzitierten Europäischen Projekt zu machen.
Der Appell des EU-Politikers und Ex-ÖVP-Generalsekretärs erfolgt vor einem ganz handfesten Hintergrund: Hat eine Umfrage doch erneut bestätigt, dass Europapolitik bei der Bevölkerung auf wenig Interesse stößt. Was für Karas schon deshalb ein Problem darstellt, weil nachweislich ein hoher Informationsstand mit einer positiven Einstellung zur EU eng verbunden sei. Der Mandatar fordert deshalb eine Reihe von Maßnahmen, um dieses Defizit auszugleichen: So sollte es u.a. nach den EU-Ministerräten, die bis dato der öffentlichen Aufmerksamkeit fast völlig entgehen, Pressefoyers geben.
Rederecht für Mandatare
Daneben könnten EU-Abgeordnete im österreichischen Parlament Rederecht erhalten, in jedem Ausschuss sollte ein Politiker sitzen, der sich speziell mit der EU-Gesetzgebeung auskennt. Und dadurch zum Bindeglied mit Brüssel wird. Karas wüscht sich, dass 30 Prozent der Sendung "Hohes Haus" EU-Angelegenheiten gewidmet werden. Durch eine europaweite Volksbefragung über die EU-Verfassung würde jeder auch aktiv in den Prozess eingebunden.